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Waschen mit Waschball: vorher (links) und nachher (rechts).
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Waschball versagt im Praxistest

Ganz ohne Waschmittel zu «gründlich sauberer Wäsche» kommen: Das versprechen die Anbieter von Waschbällen. Die mit Keramik-Kügelchen gefüllten Kunststoff-Bälle sollen in der Waschmaschine negative Ionen ausstrahlen und so Schmutzpartikel lösen und antibakteriell wirken. Im Selbstversuch in der Waschküche bleibt der Waschball wirkungslos.Grundlage für den Versuch war ein weisses Tuch mit sechs Flecken: Russ, Erdbeerjoghurt, Gras, Ketchup, Rotwein und Johannisbeer-Konfitüre. Eine 60-Grad-Wäsche mit einem herkömmlichen Flüssig-Waschmittel beseitigte alle Flecken - mit Ausnahme des Rotweins. Nach der 60-Grad-Wäsche mit dem Waschball blieben dagegen deutliche Spuren des Gras-Fleckens, und auch die Ketchup- und der Konfitüren-Fleck konnten nicht beseitigt werden. Auf dieses Resultat kam «Espresso» beim Selbstversuch allerdings auch bei einer 60-Grad-Wäsche alleine mit Wasser.Auch von der «antibakteriellen Wirkung», welche die Anbieter versprechen, war im Praxistest nichts zu spüren: Die verschwitzte Sportwäsche roch auch nach der 60-Grad-Wäsche mit dem Waschball nach Schweiss.Fachleute bestätigen die Erfahrungen in der «Espresso»-Waschküche. Das Forschungs-Institut wfk in Krefeld (D) schreibt: «Alle von uns bisher untersuchten Waschbälle haben keine nachweisbare Wirkung gezeigt.» Die Wirkung der Keramik-Kügelchen müsste erst einmal durch neutrale Stellen nachgewiesen werden. Für «die umweltberatung» in Österreich scheinen Waschbälle «vor allem durch den Placebo-Effekt» zu wirken.

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