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Laura (Deleila Piasko, Mitte) und Mia (Joëlle Witschi) führen den ahnungslosen Timo (Peter Girsberger) hinters Licht.
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abspielen. Laufzeit 2 Minuten 55 Sekunden.
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Aufreissen und abservieren

Der neue Dialektfilm «Boys Are Us» zeigt, wie Teenager Macht und Ohnmacht in Sachen Liebe entdecken und die Macht auch mal missbrauchen. Ein ungewöhnlicher Film von Peter Luisi, dem Regisseur von «Der Sandmann».

Die 16-jährige Mia ist einmal mehr von einem Jungen betrogen worden und entsprechend mies drauf. Ihre 18-jährige Schwester Laura will sie trösten und schlägt vor, sie sole ihre Verletzung nicht länger in sich hinein fressen, sondern weitergeben.

Mia soll einfach einen Typen aufreissen, und wenn er so richtig in sie verliebt ist, wieder abservieren. In einem Internet-Chatportal finden die Schwestern den 18-jährigen Timo, und machen sich daran, ihren Plan umzusetzen. Doch dann entwickelt Mia Gefühle für ihn.

Eine Figur, drei Darsteller
Nicht gerade die originellste Geschichte, würde Regisseur und Drehbuchautor Peter Luisi die Rolle des Timo nicht von drei Darstellern spielen lassen. Anfangs verwirrt das zwar lange, aber das total unterschiedliche Aussehen der drei jungen Männer bringt einen zum Nachdenken über Äusserlichkeiten.

Das Beste an «Boys Are Us» sind die erfrischend natürlich aufspielenden Darstellerinnen und Darsteller im Alter von 16 bis 19 Jahren. Auch die Dialektdialoge wirken meist natürlich. Und die Aufnahmen strahlen eine besondere Ästhetik aus.

Mutig, aber verwirrend
Dass ich den Film dennoch nicht über den grünen Klee loben kann, liegt daran, dass die Story nicht ganz aufgeht. Erstens: Warum soll es Mia trösten, einen unschuldigen Jungen dreckig zu behandeln? Zweitens: Der Twist, Timo von drei verschiedenen Darstellern spielen zu lassen, ist zwar mutig, verwirrt aber mehr. Drittens: Der Filmschluss ist fragwürdig. Daher gibt es etwas Abzug, aber immer noch gute 4 von 6 Filmbären.

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