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Imago/Müller-Stauffenberg
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Reformieren! Die Macht der Veränderung

Die Reformation, die vor 500 Jahren eine Kirchenspaltung einleitete, ist nur eine Reformation unter vielen. Heute jagt in Wirtschaft, Sprache, Bildung, Staat und Religion eine Reform die nächste. In einigen Bereichen gehts dabei ums Überleben.

Betriebe sollen immer noch profitabler werden, oder aber sie müssen sich anpassen an die sich immer ändernden Anforderungen der Weltwirtschaft. In der Sprache hat sich seit Luthers Bibelübersetzung mit seinen revolutionären Wortschöpfungen einiges getan, heute benutzen wir auch im Deutschen englische Begriffe wie Business oder Computer ohne mit der Wimper zu zucken.

In Schulen stöhnen einige Lehrer und Lehrerinnen über immer neue Bildungskonzepte – während früher die Hilfsschule für besonders schwache Schüler als innovativ galt, werden heute auch geistig Behinderte in den Schulbetrieb integriert. In Religionsgemeinschaften sind Reformen besonders umstritten – gerade die Muslime werden oft zu Reformen aufgefordert, was aber auf heftigen Widerstand stösst. Aber auch die Schweiz soll immer wieder reformiert werden: Von links bis rechts werden Reformen gefordert, von der AHV-Reform bis zur Abschaffung der Armee. Der HörPunkt gibt Menschen das Wort, für die Reformen Alltag sind.

«HörPunkt» im Überblick:

9.00 Uhr - Schweiz reformieren
Die politischen Strukturen in der Schweiz sind für Reformen ausgesprochen günstig. Gleichwohl gilt das Land als tendenziell konservativ. Warum Reformwille und Beharrungsvermögen sich nicht grundsätzlich ausschliessen, erklärt unter anderem der ehemalige SP-Nationalrat Andreas Gross.
(Zweitsendung: gleichentags, 17.05 Uhr, SRF 2 Kultur)

10.00 Uhr - Religion reformieren
Nein, sagt der syrische Dichter Adonis, man könne eine Religion nicht reformieren. Ja, sagt Saida Keller-Messahli, die sich für einen fortschrittlichen Islam einsetzt. Und auch der oberste Schweizer Jesuit Christian Rutishauser setzt auf Aufklärung und Reformen in seiner katholischen Kirche.
(Zweitsendung: gleichentags, 18.05 Uhr, SRF 2 Kultur)

11.00 Uhr - Bildung reformieren
Die separate Hilfsklasse wurde einst als Lösung für schwache Schüler angepriesen. Heute gilt die Integration als das Nonplusultra. Die Schule wird ständig reformiert - und auch wieder zurückbuchstabiert. Lehrer und Lehrerinnen sind da besonders gefordert, sie müssen die Reformen praktisch umsetzen.
(Zweitsendung: gleichentags, 20.00 Uhr, SRF 2 Kultur)

12.00 Uhr - Reformieren – Ein Überblick
Im Verb «re-formieren» steckt sowohl die Um- und Neubildung einer Sache, als auch die Rückführung in ihre ursprüngliche Form. Reformen sind somit immer ambivalent und selten wertfrei. Zwischenbilanz eines HörPunkt-Tages, der das Wort «reformieren» vielschichtig befragt.
(Zweitsendung: gleichentags, 21.00 Uhr, SRF 2 Kultur)

13.00 Uhr - Sprache reformieren
Die Bibelübersetzung von Martin Luther prägte die deutsche Sprache massgeblich. Mit propagandistischem Dauerbombardement setzten die Nazis ihre Sprachreformen durch. Heutige Sprachveränderungen definiert kaum mehr die Obrigkeit, vielmehr beeinflusst die Sprache der Marktwirtschaft unsere Sprache.
(Zweitsendung: gleichentags, 21.30 Uhr, SRF 2 Kultur)

14.00 Uhr - Wirtschaft reformieren
Dank Reformen überleben. Das Elektronikunternehmen Schurter setzt auf neue Produkte und kostengünstigere Abläufe. Auf dem Bauernhof Mooshof stehen Ökologie und gemeinschaftliches Wirtschaften im Zentrum. Reformen können zur Manie werden, meint Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre.
(Zweitsendung: gleichentags, 22.30 Uhr, SRF 2 Kultur)

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