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Kinder- und Jugendliteratur: Ungewöhnliche Lebensgeschichten
Man muss nicht alles so machen, wie man es immer gemacht hat. Man darf eigene Visionen wahr werden lassen. Zum nationalen Zukunftstag stellen wir Bücher über Menschen vor, die den Mut hatten, einen unkonventionellen Weg zu gehen.
Kraftvoll und dynamisch: Zaha baut
Das Bilderbuch erzählt die Geschichte der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid. Sie hat sich in einer Männerdomäne behauptet, ist die erste Frau, die den «Nobelpreis der Architektur», den Pritzker-Preis bekommen hat. Mit scheinbar schwebenden Wänden, unerwarteten Kurven oder ineinanderfliessenden Gebäudekomplexen hat sie einen unverwechselbaren Stil geschaffen.
Dieses kraftvolle, visionäre Engagement spürt man beim Lesen ihrer Biografie. Zaha Hadids Lebensstationen sind in kurzen Textblöcken erzählt, illustriert mit detailreichen, bunten Aquarellzeichnungen. Ein Buch, das Mut macht, sich nicht einschüchtern zu lassen und der inneren Stimme zu folgen.
Buchhinweis: Victoria Tentler-Krylov. Zaha baut. 48 Seiten. A.E. Seemann, 2023. Für Kinder ab 7 Jahren.
Inspirierend und zugänglich: Geniale Wissenschaftler
Auch berühmte Forscherinnen und Wissenschaftler wie Albert Einstein, Marie Curie oder Stephen Hawking haben als Kind Streiche gespielt und Verbotenes ausprobiert. Im Buch «Geniale Wissenschaftler» erlebt man die Legenden als Menschen zum Anfassen und erfährt doch vieles über ihre Leistungen und Verdienste. In der Ich-Form erzählen sie aus ihrem Leben – und wie sie sich nie beeinträchtigen liessen.
Die feinen, comicartigen Bleistiftzeichnungen tragen zum weiteren Verständnis bei, ebenso die Bezüge zum damaligen Weltgeschehen und Stand der Wissenschaft. Ein spannendes, aufschlussreiches Buch ohne pädagogische Agenda.
Buchhinweis: Luca Novelli. Geniale Wissenschaftler. Übersetzt von Anne Braun. Impian, 2024. 672 Seiten. Für Kinder ab 11 Jahren.
Visionär und mitreissend: George Lucas. Der lange Weg zu Star Wars
Kaum zu glauben, was hinter einem Filmprojekt steckt! Die Graphic Novel erzählt vom Werdegang des «Star Wars»-Erfinders George Lucas. Als rebellischer Newcomer war er Mitte der 1970er Jahre bereit, sich für seine Vision über alles hinwegzusetzen, Knochenarbeit, Krisen und Konflikte in Kauf zu nehmen. Damit veränderte er die Welt des Kinos für immer.
Die Graphic Novel liest sich leicht und ist äusserst unterhaltsam. Kunstvolle Porträts – zum Beispiel von jungen Hollywoodschauspieler:innen in den 1970-er Jahren – bereichern die Lektüre. Die Bilder im Vintage-Stil sind präzise und liebevoll gezeichnet, der Inhalt gut und umfassend recherchiert. Ganz nebenbei ist die Geschichte auch eine Hommage an den Zauber der Kindheit.
Buchhinweis: Renaud Roche. George Lucas – Der lange Weg zu Star Wars. Splitter Verlag, 2024. 208 Seiten. Für Kinder ab 12 Jahren.