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Piranesis Stille von Hanspeter Kyburz - Collegium Novum Zürich

Auf geheimnisvollen Wegen kommunizieren einzelne Stimmen miteinander und fügen sich zu einem grossen Ganzen zusammen: So könnte man die Kunst der Polyphonie beschreiben. Für Hanspeter Kyburz wird sein zweites Klavierkonzert zur intensiven Beschäftigung mit dieser Art der Kompositionskunst.

Elisabeth Lutyens unternimmt in Six Tempi in gekonnter Weise eine klangvolle Reise durch die Welt der Kanons, und eine neue Bearbeitung lässt Ludwig van Beethovens Grosse Fuge – von vielen bewundert, im Kern aber oft nicht verstanden – in einer Fassung für Blas- und Streichinstrumente erklingen.

In Marta Haladzhuns Crossing the Ocean schliesslich wird keineswegs einer Meeresromantik gehuldigt. Vielmehr stehen Trashgeräusche, die mit Abfallprodukten erzeugt werden, für die Position einer jungen Komponistin, die in ihren Werken auf die Bedrohung unseres Lebens und die «brennende» Welt in unverstellter Direktheit und Betroffenheit reagiert.

Elisabeth Lutyens: Six Tempi für zehn Instrumente op. 42 (1957)
Hanspeter Kyburz: Piranesis Stille. Konzert für Klavier und Ensemble (2023/2024, Uraufführung)
Marta Haladzhun: Crossing the Ocean für Ensemble mit Müllobjekten (2024, Uraufführung)
Ludwig van Beethoven: Grosse Fuge B-Dur op. 133 arrangiert für Kammerorchester von Matthias Arter (1826/2023, Uraufführung des Arrangements)

Collegium Novum Zürich
Gilles Grimaître, Klavier
Peter Rundel, Leitung

Konzert vom 6. Juni 2024, Tonhalle Zürich

Das Konzert steht unbeschränkt zum Nachhören zur Verfügung:
- Als kommentierte einstündige Sendung, mit gekürztem Konzert
- Als ganzes Konzert, ohne Kommentar

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