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Haben es Frauen im Ukraine-Krieg «besser»?

Frauen flüchten, Männer kämpfen. Im Ukraine-Krieg entsteht zumindest dieser Eindruck. Stimmt er? Und falls Ja: Ist die Flucht tatsächlich das «bessere» Los?

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Laut Uno stimmt der Eindruck schon: Eine Mehrheit der bisher rund zwei Milllionen Geflüchteten seien Frauen und Kinder.

Das liege natürlich auch daran, dass die Ukraine Männer zwischen 18 und 60 nicht ausreisen lassen, erklärt Politikwissenschaftlerin Leandra Bias. Sie ist Expertin für Friedensforschung, für Autoritarismus und für die Geschlechterperspektive. 

Das wiederum habe mit Rollenbildern zu tun: Der Mann als Beschützer, als Kämpfer. Dies sei im modernen Krieg aber kaum mehr sinnvoll. Das männliche Plus an Körperkraft spiele mit modernen Waffen und Waffensystemen keine grosse Rolle mehr. Es seien auch viele Frauen in der Ukraine als Soldatinnen, als Kämpferinnen.

Dass dennoch mehr Frauen als Männer flüchten, sei auch nicht zwingend das «bessere Los», erklärt Leandra Bias. Auch eine Flucht sei mit unglaublichem Leid, mit grossen Gefahren und traumatischen Erlebnissen verbunden. Es gehe weniger darum, wer «mehr» leide, sondern darum, wer WIE leide.

Die Geschlechterrollen im Krieg wirken sich laut Friedensforscherin Leandra Bias auch Jahre später noch aus. So kämen Männer oft verwundet und schwer traumatisiert in einem neuen Alltag an und litten darunter, die Rolle des Ernährers nicht mehr wahrnehmen zu können. Die Frauen, die zurückkehrten, hätten sich umgekehrt jahrelang alleine durchgeschlagen und sich manchmal auch ein Stück weit emanzipiert. Dies führe zu grossen Konflikten und teils auch zu weiterer Gewalt.

Eine von Millionen geflüchteten Ukrainerinnen ist Viktoria. Ihre dramatische Fluchtgschichte könnt ihr hier nachhören: 

https://www.srf.ch/audio/rendez-vous/frauen-auf-der-flucht-eine-doppelte-odyssee?partId=12155007

Und eure Fragen und Inputs hier deponieren: 076 320 10 37 oder newsplus@srf.ch.

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