In den letzten Tagen erreichten Tausende Menschen von Nordafrika her kommend die Mittelmeerinsel. Lampedusa hat den Notstand ausgerufen, aber die Hilfe von anderen EU-Ländern lässt auf sich warten. Was sich auf Lampedusa abspielt, steht für Europas gescheiterte Migrationspolitik.
Trotz der grossen Krise spielen sich auf Lampedusa Szenen von grossem Mitgefühl ab, sagt Marc Beise, der als Korrespondent der «Süddeutschen Zeitung» die Insel besucht hat. Anwohnerinnen und Anwohner kochen Pasta für die Geflüchteten, Kinder von Touristen spielen Fussball mit jungen Migranten. Gleichzeitig macht sich auf der Insel aber auch Unmut breit - so kam es am Samstag zu einer Demonstration.
So kann es nicht so weitergehen, finden Italien und die EU. Lösungen, welche die vielschichtigen Probleme an der Wurzel packen, sind aber nicht in Sicht, sagt die Migrationsforscherin Judith Kohlenberger von der Uni Wien.