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Ein Tanzbuch geht auf Reisen

Wie die Notensammlung des Anton Hotz ihren Weg von Wien zurück in die Schweiz fand.

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1985 erstand der damalige Direktor der «Sammlung alter Musikinstrumente» (Kunsthistorisches Museum Wien) in einem Zürcher Musikantiquariat eine alte Tanzhandschrift aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Darin enthalten sind exakt 100 Tänze, überwiegend Walzer und Ländler, die einem Schützenmeister Anton Hotz aus der Innerschweiz gehörten.


Durch Vermittlung der Schweizer Musikethnologin Brigitte Bachmann-Geiser fand die Sammlung nach 30-jährigem Dornröschenschlaf in Österreich den Weg zurück in die Schweiz. Nach einer sorgfältigen Bearbeitung erschien das Tanzbuch des Anton Hotz unter dem Titel «Alte Schwyzer Geigentänze» 2024 im Mülirad-Verlag.


Eine Auswahl dieser Edition fand kürzlich bereits den Weg auf die Bühne: Das «Trio Radix» mit Eva Wey (Violine), Gregor Obrist (Gitarre) und Peter Gisler (Kontrabass) debütierte damit in einem Konzert am diesjährigen Volksmusikfestival in Altdorf UR.


Aus der Zeit zwischen der Französischen Revolution (1789 – 1799) und dem beginnenden Tourismus in der Schweiz am Anfang des 19. Jahrhunderts sind nur wenige Aufzeichnungen von Volkstänzen überliefert. Die Schwyzer Geigen-Tanzsammlung von Anton Hotz ist eine der ergiebigsten Volksmusiksammlungen der Schweiz und damit eine einzigartige Trouvaille.

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