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Legende: Taucht mindestens bis zur Brust in seine Vergangenheit ein: John Gourley, Kopf und Sänger von Portugal. The Man. Bild: zvg

11.11.2025, 20:03 Uhr Portugal. The Man: Zurück in die Wildnis

Als 2007 die Verfilmung des Aussteiger-Dramas «Into The Wild» ganze Horden von Hipstern dazu inspirierte, das Niemandsland von Alaska aufzusuchen, starteten zwei Jungs aus Wasilla, AK, in die Gegenrichtung - und der Rest ist Pop-Geschichte. Jetzt wird zurückgespult.

John Gourley und Zach Carothers zogen ihrerseits aus - aber raus aus der Wildnis und rein in die Zivilisation - und fassten Mitte Nullerjahre in der Hardcore-Szene von Portland, Oregon, Fuss. Quasi als Nebenprodukt gründeten sie das Indie-Pop-Projekt Portugal. The Man. Grob zehn Jahre später knackten sie mit dem Album «Woodstock» und dem Mega-Hit «Feel It Still» den Jackpot, gewannen einen Grammy und etablierten sich in den Radio-Playlists, auf Festivalbühnen und wohl auch in deinen Gehörgängen. Nun ist es Zeit für die Rückkehr.

Das mittlerweile 10. Album «SHISH» ist nun ein Alleingang von John Gourley und eine berührende und abenteuerliche Auseinandersetzung mit dessen Kindheit in Alaska. Die Tracklist referenziert entlegene Siedlungen, das Naturmonument Denali und Alaska-eigene Alltagsaktivitäten wie Hundeschlittenfahren oder Jagen. Als roter Faden zieht sich das Nomadenleben der Gourleys, die als sogenannte «Musher» mit ihren Huskies in rustikalen Holzhütten lebten und nach ein paar Jahren weiterzogen, durch die Songs.

Dass sie dabei stets einen Plattenspieler samt Aretha Franklin- und Motown-Vinyl mitpackten, lässt mehr als staunen, erklärt aber die musikalischen Grundsteine von Portugal. The Man perfekt. Die Kernelemente dieser Zurück-zum-Ursprung-Platte widerspiegeln den improvisierten und rohen Alltag von damals: Do-It-Yourself-Spirit und grenzenloses Experimentieren, unendlich freaky aber geerdet.

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