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Er hat Stil: Cristiano Ronaldo.
Keystone
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Sportler als Stilhelden – wo sind die modernen Vorbilder?

Diese Woche werden die Swiss Sports Awards vergeben. Natürlich werden zur Award Show alle im artigen Kleid bzw. im festlichen Anzug kommen. Dann sehen für einen Abend alle mehr oder weniger gleich aus, nämlich: Elegant.

Dabei gibt es grosse Unterschiede, was die stilistische Performance der Sporthelden betrifft. Die einen sind heute echte Stilvorbilder, während andere in Sachen Outfit und Styling keine Leuchten sind. Unser Stilsheriff Jeroen van Rooijen schaut genau hin.

Es gab eine Zeit, da waren die Welten von Sport und Stil zwei komplett verschiedene: Das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun. Sportler sahen meistens etwas komisch aus und hatten schräge Frisuren man denke an Paul Breitner oder André Agassi , und wenn man denen mit Mode kam, rümpften sie nur die Nase. Man riskierte höchstes Schläge, wenn man denen etwas Modisches umhängen wollte.

Sportler sind Stilvorbilder

Das hat sich seit Cristiano Ronaldo, David Beckham & Co. gründlich geändert. Sportler sind heute nicht nur beflissene Luxuskonsumenten, sondern auch Stilvorbilder und beeinflussen mit ihren Outfits und Frisuren Millionen von Menschen, die so cool aussehen wollen wie die Athleten. Schaute man früher nach Hollywood, um etwas über Stil zu lernen, so spät man heute gerne auf die Sportplätze und in die Arenen der Welt.

Heute sind sogar nicht nur die Fussballer selber, sondern auch ihre Trainer Modevorbilder: Man denke an den deutschen Bundestrainer Joachim Löw, den Chelsea-Coach José Mourinho oder den Bayern-Trainer Pep Guardiola, die als gut gekleidete Stilhelden gelten.

Man darf aber nicht vergessen: Es gab schon vor David Beckham Fussballer, die in ihrer Zeit Stilikonen waren. Der Ire George Best war einer er verkörperte den 60s- und 70s-Lifestyle perfekt, war eigentlich ein Rockstar auf dem Rasen. Auch Günther Netzer war in jungen Jahren ein scharfer Schuss.

David Beckham stapelt übrigens selber gerne tief, was seine Rolle als Stilheld betrifft. «Es ist nicht so, dass ich morgens aufstehe und mir überlege, was ich anziehen könnte, um Eindruck zu machen. Ich trage einfach das, worauf ich Lust habe und beschäftige mich nicht zu sehr damit», sagte Becks vor zwei Jahren, als er seine eigene Unterwäschelinie mit H&M lancierte..

Beckham macht mit H&M das, was in den 70s schon dem schwedischen Tennisgott Björn Borg gelang: Er war in seiner Zeit ein Stilvorbild und ist heute ein erfolgreicher Unterhosen-Unternehmer. Als Mode-Unternehmer haben sich auch die Ex-Skirennfahrer Lasse Kjus und Willy Bogner profiliert.

Schweizer können nicht mithalten

Die Tenniswelt hat auch immer tolle Stilhelden hervorgebracht. Man denke an den todschicken René Lacoste, an den coolen Stan Smith, nach dem heute noch ein Turnschuh-Klassiker benannt ist oder an den verwegenen John McEnroe. Leider reicht der grossartige Schweizer Nationalheld Roger Federer nicht an diese Typen heran. Stilistisch ist er kaum bemerkenswert, und er hat sich auch noch nicht glaubwürdig als Style-Unternehmer profiliert. Roger Federers Modelinie ist ein Witz, und sein Parfum war ein totaler Flop. Da liegt noch viel brach.

Vielleicht müssen die Schweizer Sportler erst noch lernen, dass Style und Sport zusammen passen. Und dass ein bisschen Coolness nicht falsch wäre. Tom Lüthi scheint neben Valentino Rossi nun wirklich nicht so sexy. Sarah Meier verblasst neben Maria Sharapova.

Wichtige Stilhelden waren früher auch immer die Autorennfahrer. Sie waren coole Typen mit wildem Lifestyle. Dieser Mythos ist mit Michael Schumacher und Sebastian Vettel für immer verloren gegangen, und auch Lewis Hamilton hat nicht die Coolness, wie sie Ayrton Senna oder James Hunt hatten. Wahrscheinlich ist einfach auch der moderne Rennsport nicht mehr cool.

Ein bisschen unter dem Radar sind auch die Schwimmer: Der schnurrbärtige Mark Spitz war seinerzeit in den frühen 70s eine Ikone, aber der heutige Superschwimmer Michael Phelps hat trotz grosser sportlicher Leistungen nicht denselben Status. Auch die Wintersportler, also Skifahrer oder Skispringer, sind heute leider alles andere als cool. Ein Simon Ammann reicht niemals an Alberto Tomba heran.

 

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