In orangen Anzügen und mit Van Gogh als Schutzpatron sind Viola Tami und Jan Fitze in den Niederlanden unterwegs. Vorbei an Tulpenfeldern und Kanälen entdecken die beiden in der «Ding Dong»-Spezialfolge die verrücktesten Häuser Hollands.
Wohnen im Würfel
Auf gut Glück versuchen Viola und Jan als erster Stopp in die Kubushäuser in Rotterdam zu kommen. Jeder Würfel steht in diesem organischen Bau für einen Baum und zusammen sollen die Häuser einen Wald ergeben. Die einzelnen Gebäude fliessen ineinander über. Balkone werden mit den Nachbarn geteilt. Dadurch fühle es sich an, wie ein Dorf in einer Stadt.
Bart und Darci öffnen die Tür und zeigen ihr Daheim: «Alle, die in diesen Häusern wohnen, sind etwas crazy». Vor allem brauche es aber handwerkliches Geschick. Denn: Weil die Räume so asymmetrisch sind, müsse man alle Möbel selbst bauen.
Einfamilienhaus in der Windmühle
Weiter geht die Reise mit dem «Ding-Dong-Mobil» raus aufs Land. Im Pferdestall einer Windmühle wohnt die Künstlerin Sabine und ihre Familie. Mit jedem Kind haben sie ein neues Zimmer angebaut und leben unterdessen in einem regelrechten Labyrinth.
Ihre Nachbarn wohnen in der alten Windmühle selbst. 1772 gebaut, hat sie der 19-jährige Mühlenbauer Bram jetzt zum Wohnhaus umfunktioniert. Gemahlen wird nicht mehr, doch bei Wind dreht sich das Rad immer noch.
Vom Banker zum Masseur
Unter 700 Franken habe Marco früher Schuhe nicht mal angeschaut. Jetzt wohnt er mit seinem Partner Marcus, umgeben von Feldern und Weite. Hier habe er erst gelernt, dass er all den Luxus nicht braucht, um glücklich zu sein.
Seinen Banker-Job in der Schweiz hat er an den Nagel gehängt und führt nun gemeinsam mit Marcus einen Coiffeursalon und ein Massagestudio mit einem liebevoll gepflegten Garten – eine kleine Oase im Nichts.
Ein Schloss im Garten
Auch Gerry hat einen grossen Garten. So gross, dass er 1990 begann, ein Schloss darin zu bauen. Unterdessen ist es 27 Meter hoch. Fertig ist er noch lange nicht. «Wenn du fertig bist, bist du tot», ist sein Credo.
Das Schloss ist ein wildes Sammelsurium aus allem, was Gerry je gefunden und besessen hat. Wegwerfen tut der Geschichtsliebhaber nichts. Das gruslige Highlight des imposanten Baus: Eine Badewanne in Form eines Sargs.
Eine Nacht unter freiem Himmel
Eine besondere Nacht verbringen Viola und Jan mitten auf einem holländischen Campingplatz – bei Regenwetter. Was sich nach einer matschigen Angelegenheit anhört, stellt sich als wesentlich glamouröser heraus. Statt Zelt, gibt es eine Hütte.
Das Besondere daran: Die Wände lassen sich zur Seite schieben und prompt hat man ein Glashaus. Wer mehr Natur will, kann auch die Glasfront wegschieben und unter freiem Himmel übernachten.
Eine runde Sache
«Es sieht aus, als wäre man auf dem Mars gelandet», beschreibt Jan Fitze die Ballwohnungssiedlung. 55 kugelförmige Häuser stehen hier nebeneinander.
Viel Platz hat man in den runden Tiny Houses nicht: Gerade mal 55 Quadratmeter sind sie gross. «Als Paar muss man sich schon sehr gerne habe», so ein Bewohner.
Geweihte Kammer
Der letzte Halt ist Dongen, das kurzerhand in «Ding Dongen» umbenannt wird. Dort haben Walter und Lisbeth für 250'000 Franken eine Kirche gekauft und zum Wohnhaus umgebaut.
Das Schlafzimmer ist jetzt dort, wo einmal die Orgel war, die Küche mitten im Kirchenschiff und aus dem Kruzifix wurde ein Büchergestell. Nachbarn gibt es keine, dafür ein Friedhof. Da lässt sich relativ ruhig im kircheigenen Swimmingpool plantschen.