Wer als Erwachsener an Schul- oder Freizeitlager zurückdenkt, hat wahrscheinlich die zahlreichen Abenteuer und neu entstandenen Lieb- oder Freundschaften vor Augen. Eines verdrängt man im Nachhinein gerne: das Heimweh. Gerade, wenn ein Kind zum ersten Mal weg von zuhause ist, kommt Heimweh häufig vor.
Begriff Heimweh: Ursprung in der Schweiz
Der Begriff Heimweh tauchte im 17. Jahrhundert das erste Mal auf, und zwar hat der Elsässer Arzt Johannes Hofer das Wort erstmals verwendet und Heimweh als «Nostalgia» beschrieben. Mediziner und Philosophen beschäftigten sich in der Folge damit. Bis ans Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Heimweh als Schweiz-spezifische Krankheit beschrieben, deshalb auch als «Schweizerheimweh» oder «mal du Suisse» bezeichnet.
Sie beschrieben die Krankheit, die Söldner aus der Schweiz im Ausland traf, als gefährlich, mit Symptomen wie Fieber, unregelmässiger Herzschlag, Schwäche, Magenschmerzen oder Melancholie. Sogar tödlich soll die «Nostalgia» sein.
Heimweh = Krankheit?
Damals sprach man also von einer «schweren Erkrankung», die Schweizer im Ausland bekommen. Heute wird Heimweh als Gefühl beschrieben. Es bedeutet so viel wie die Sehnsucht nach dem vertrauten Zuhause und der Heimat. Heimat ist ein Gefühl, das ganz plötzlich auftreten kann.
Es kommt in der Regel aus dem Nichts. Man ist gerade inmitten einer Beschäftigung und plötzlich denkt man an sein Zuhause, mit einem unguten Gefühl im Bauch. Betroffene sind müde, traurig oder gereizt. In extremen Fällen können sogar Schlafstörungen und Depressionen entstehen.
Die Sehnsucht nach Sicherheit
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in Studien herausgefunden, dass das Bedürfnis nach Sicherheit der Ursprung von Heimweh ist. Menschen vermissen die Umgebung, in der sie sich geborgen fühlen. Und wo sie eben ein starkes Sicherheitsgefühl spüren.
Für Kinder kann der Umgang mit Heimweh richtig schwierig sein. Wer kann also besser Tipps gegen Heimweh geben als erfahrene Kinder?
Das Beste ist: mit Kollegen sprechen, Spiele spielen, tief einatmen und etwas trinken. Dann geht das.
Fiona (9) sagt zum Beispiel: «Ich war mal bei einer Übernachtungsparty. Als ich Heimweh bekam, habe ich eine Freundin gefragt, ob ich zu ihr auf die Matratze darf. Das hat mir sehr geholfen.»
Mir hilft es, in einem guten Buch zu lesen. Und was immer hilft: Schokolade!
Giosch (12) gibt folgenden Rat: «Das Beste ist: mit Kollegen sprechen, Spiele spielen, tief einatmen und etwas trinken. Dann geht das.» Für Nina (10) funktioniert Folgendes: «Ich habe mein Plüschtier mitgenommen und das Parfüm meiner Mutter dran getan. Am Abend konnte ich dran riechen.»
Emilia (10) hat ebenfalls einen guten Tipp: «Mir hilft es, in einem guten Buch zu lesen. Und was immer hilft: Schokolade!»
Heimweh ist nichts Schlimmes. Es ist ein ganz normales Gefühl und zeigt nur, dass man Menschen und Orte hat, die einem sehr wichtig sind. Und das ist doch etwas Schönes.
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