«Grüezi mitenand! Alle Billette ab Uznach vorzeigen bitte» – so klingt es, wenn Kinderreporter Noël (im «Treff» Beryll ) von Pfäffikon SZ nach St. Gallen unterwegs ist. Zusammen mit Moderatorin Angela darf Noël (9) mit Arno Britt von der Südostbahn einen Nachmittag als Kundenbegleiter erleben.
Faszination Zug und Traumjob Kundenbegleiter?
Beides trifft auf Noël zu! Er interessiert sich nämlich brennend für Züge. Und Tickets kontrollieren und Zugdurchsagen sprechen sind nur zwei Aufgaben eines Zugbegleiters – sieh selbst:
Heute ist es für uns so selbstverständlich, dass wir mit dem Zug von Ort zu Ort fahren können. Das war jedoch nicht immer so – was wohl die «Spanisch Brötli» mit dem Zug zu tun haben?
Die Geschichte der Eisenbahn in der Schweiz
Vor etwa 200 Jahren sah das Leben in der Schweiz noch ganz anders aus als heute. Es gab einen grossen Unterschied zwischen armen und reichen Menschen. Viele Kinder konnten damals nicht zur Schule gehen, weil sie ihren Eltern zu Hause helfen mussten – zum Beispiel bei der Feldarbeit oder im Haushalt. Es gab keinen elektrischen Strom – keine Glühlampen, kein Handy.
Die Erfindung der Dampflokomotive
In dieser Zeit wurde in Grossbritannien die Dampflokomotive erfunden: 1804 fuhr die erste Dampflokomotive der Welt. Das war ein bahnbrechender Moment, der grosse Veränderungen auslöste! Fast 20 Jahre später gab es dann in Grossbritannien das erste Eisenbahnnetz: 1825 gab es dort Eisenbahnen, die längere Strecken fahren konnte.
Eine Eisenbahn fährt auf Schweizer Boden
Es dauerte nochmal einige Jahre, bis die Eisenbahn in der Schweiz angekommen war, nämlich 40 Jahre. 1844 fuhr die erste Dampflokomotive auf Schweizer Boden: Es war eine Dampflokomotive von Frankreich, die von der französischen Stadt Strassburg nach Basel fuhr.
Endlich: Die erste eigene Eisenbahn der Schweiz
Der grosse Moment kam dann drei Jahre später im Jahr 1847: Die Schweiz hatte ihre erste eigene Eisenbahn gebaut:
- Sie fuhr in 45 Minuten von Zürich bis nach Baden im Kanton Aargau.
- Im Zug gab es drei verschiedene Klassen: Eine 1. Klasse, eine 2. Klasse und eine 3. Klasse. Die 1. Klasse hatte die bequemeren Sitze, war jedoch auch teurer.
- Die Eisenbahn fuhr viermal pro Tag von Zürich nach Baden und wieder zurück.
- Und diese Eisenbahn bekam einen ganz besonderen Namen: Sie hiess «Spanisch Brötli Bahn».
«Spanisch Brötli Bahn»?
Vielleicht fragst du dich: Wie kam es denn zum Namen «Spanisch Brötli Bahn»? Das war so: In Baden gab es einen Bäcker, der leckere Gebäcke mit viel Butter aus Blätterteig herstellte – die «Spanisch Brötli». Die reichen Menschen in Zürich liebten dieses Gebäck! Leider war es in Zürich verboten, dieses Gebäck herzustellen. Deshalb mussten die Dienstboten nach Baden laufen, das Gebäck holen und wieder zurück nach Zürich laufen. Die neue Eisenbahn änderte das: Die reichen Menschen in Zürich konnten nun die «Spanisch Brötli» einfach und schnell transportiert bekommen. Oft waren die «Spanisch Brötli» sogar das einzige, was die Eisenbahn am Anfang transportierte. Und so kam es, dass man sie die «Spanisch Brötli Bahn» nannte.
Von der «Spanisch Brötli Bahn» zur SBB
Nach der «Spanisch Brötli Bahn» wurden viele weitere Eisenbahnlinien gebaut. Es war jedoch ein holpriger Weg, denn es gab viele Probleme: Die Eisenbahnen waren teuer und es gab viel Streit zwischen den Kantonen. Schliesslich wurde im Jahr 1902 die S chweizerische B undes b ahn gegründet – das war der Start der SBB, wie wir sie heute kennen.
Aller Anfang ist schwer...
Heute können wir uns ein Leben ohne Züge fast nicht mehr vorstellen. Doch bevor früher waren viele Menschen noch nicht überzeugt von der Eisenbahn. Man hatte Angst vor der Eisenbahn, weil sie so schnell fahren konnte. Und man dachte, dass der Rauch aus der Eisenbahn schlecht für die Tiere und die Natur sei.
Dein Abenteuer bei «SRF Kids Reporter:in»
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