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«SRF Kids Reporter:in» Klebrig aber fein: So entsteht Kaugummi

Vielleicht hat schon einmal einer an deiner Schuhsole geklebt, unter deinem Pult oder sogar in deinem Haar? So nervt Kaugummi natürlich. Aber er macht ja auch grossen Spass. Vor allem, wenn man damit grosse Blasen machen kann. Wie Kaugummi entsteht, findet Kinderreporterin Alva (12) heraus.

Bevor es losgeht, muss sich SRF Kids Kinderreporterin Alva vorbereiten. Ihre Haare kommen unter ein Netz, feste Schuhe schützen ihre Füsse, und sie muss ihre Hände gründlich waschen und desinfiszieren. «Das ist überall wichtig, wo mit Lebensmitteln gearbeitet wird», erklärt Fabian. Fabian ist Bereichsleiter Kaugummi bei der Delica AG in Buchs (AG) und weiss deshalb bestens Bescheid über die kleinen, klebrigen Dinger.

In der ersten Produktionshalle ist es warm und immer wieder weht ein Hauch Menthol durch die Gänge. Hier wird der Kaugummikern gemischt. Er besteht aus der sogenannten Gummibase. «Das ist die Grundlage, auf der du später kaust», erzählt Fabian. Diese Gummibase enthält synthetische Polymere. Das ist eine Art Kunststoff.

Synthetische Polymere in einem grossen Kessel.
Legende: Dieses farblose Zeug sorgt für die klebrige und zähe Masse von Kaugummi. SRF

«Wir kauen also auf Plastik?», fragt Alva. Fabian nickt: «Ja, ein bisschen. Die Polymere sorgen dafür, dass der Kaugummi elastisch bleibt. Es ist zwar kein Lebensmittel im klassischen Sinn, aber es ist gesundheitlich unbedenklich.» Wenn man es versehentlich runterschluckt, ist das nicht schlimm. Alles, was unser Körper nicht verdauen kann, kommt auf natürlichem Weg wieder raus. 

Aus den Zutaten entsteht jetzt ein riesiger Kaugummiklumpen. Der ist weich, klebrig und viel zu gross. Deshalb wird er Schritt für Schritt flach gewalzt. Am Ende sieht die Masse aus wie ein Teppich. «Dieser Kaugummiteppich ist die Basis für die einzelnen Stücke».

Mit einer Rolle, die wie ein Ausstecher funktioniert, werden die Kaugummis aus dem Teppich gestanzt. Die Form hängt davon ab, welche Sorte gerade produziert wird. «Manche sind rund, andere eher rechteckig», sagt Fabian. «Dafür haben wir verschiedene Stanzrollen.»

Kaugummiausstanzer-Rolle
Legende: Klassisch eckig, rund oder Sterne? Was für eine Form würdest du wählen, wenn du Kaugummihersteller:in wärst? SRF

Nach dem Stanzen sind die Kaugummis noch nicht fertig. Sie müssen erst gekühlt werden, bevor es dann weiter geht zur Brechtrommel. Diese Trommel dreht sich blitzschnell. Die Kaugummis prallen aneinander und lösen sich voneinander. «Jetzt sehen sie schon fast aus wie in der Verpackung», sagt Alva. Aber fertig sind sie noch nicht.

Die Kaugummis müssen erst trocknen. Und zwar richtig lange. «Fünf bis zwölf Tage dauert das», sagt Fabian. «So wird der Kaugummi fest und stabil.»

Kaugummi der abgefüllt wird
Legende: Mehrere Millionen Kaugummi werden tagtäglich hergestellt. SRF

Nach dem Trocknen geht es weiter mit dem Aufbau des Mantels. Die Kaugummis werden besprüht mit einer Art Zuckerersatzsirup, der auch Aroma enthält. Dann trocknen sie, werden wieder besprüht und müssen wieder trocken. «Das machen wir mehrmals hintereinander», sagt Fabian. Diese äussere Schicht ist nicht unbedingt notwendig.

Sie macht den Kaugummi aber schöner, es knackt beim Reinbeissen und verstärkt das Aroma.
Autor: Fabian Bereichsleiter Kaugummi

Jetzt sind die Kaugummis bereit für die Verpackung. Über Förderbänder laufen sie zu den Abfüllstationen. Sie werden gewogen, gezählt und automatisch in Beutel oder Boxen gefüllt. Danach kommen sie in grosse Kisten und sind bereit für den Transport in die Läden. Und danach landen sie irgendwann in deinem Mund.

Dein Abenteuer bei «SRF Kids Reporter:in»

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