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Die Frauen fordern Gleichberechtigung
Legende: Am 14. Juni ist nationaler Frauenstreiktag. Frauen im ganzen Land gehen für ihre Rechte auf die Strasse. Keystone

Zamboskop «Wenn Frau will, steht alles still»

Vielleicht sind dir die vielen violetten Fahnen in den Strassen schon aufgefallen: Am 14. Juni war Frauenstreik in der ganzen Schweiz. Doch wieso gehen die Frauen auf die Strasse und was fordern sie? «Zambo» fragt bei SRF-Inlandredaktorin Sabine Gorgé nach.

1. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

«Noch immer ist es häufig so, dass ein Mann im Beruf mehr verdient als eine Frau, auch wenn sie im selben Job tätig ist. Das ist unfair.» Deshalb gehe es in der Hauptforderung darum, dass Frauen und Männer für die gleiche Arbeit gleich viel verdienen.

Sabine Gorgé

SRF-Inlandredaktorin

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Sabine Gorgé arbeitet als Inlandredaktorin beim SRF und beschäftigt sich für die Nachrichten tagtäglich mit dem Geschehen in der Schweiz.

2. Keine Gewalt gegen Frauen

«Frauen werden häufiger Opfer von Gewalttaten.» Das sei für viele Frauen ein Grund, um auf die Strasse zu gehen und zu sagen: «Wir wollen in der Nacht alleine durch die Strassen laufen, ohne Angst haben zu müssen.»

3. Familie und Arbeit verbinden

«Wenn ein Kind zur Welt kommt, bleibt meistens die Mutter Zuhause und kümmert sich um das Kind. Als Hausfrau verdient man kein Geld und kann so auch weniger Geld fürs Alter auf die Seite legen.» Dies sei ebenfalls ein Streikgrund, sagt Sabine Gorgé.

Weitere Forderungen

Die Frauen des Organisationskomitees stellen viele weitere Forderungen, zum Beispiel:

  • «Mehr Frauen in die Politik»: In der Politik sind mehr Männer als Frauen tätig. Das soll geändert werden.
  • «Frauen wollen mehr Respekt»: Die Arbeit, die von Frauen geleistet wird, soll respektiert und geschätzt werden. Die Arbeit von Hausfrauen werde in der Gesellschaft unterschätzt und nicht als «richtige» Arbeit ernst genommen.
  • «Stoppt den Rassismus und die Homophobie»: Die Frauen rufen zu einer toleranten Gesellschaft auf. Das heisst, dass jeder jeden respektieren soll. Rassismus, Homophobie und Diskriminierung sollen der Vergangenheit angehören. Als Homophobie bezeichnet man eine Abneigung gegen Schwule und Lesben.

Der Frauenstreik von 1991

Der Frauenstreik vom 14.Juni 1991
Legende: Der erste Schweizer Frauenstreik Bereits am 14. Juni 1991 wurde schweizweit gestreikt. Das damalige Motto: «Wenn Frau will, steht alles still.» Keystone

Dass ein solcher Streik etwas bewirken kann, zeigt der erste Frauenstreik von 1991. Damals gingen fast eine halbe Million Menschen auf die Strasse, um für Gleichberechtigung zu kämpfen. Mit Erfolg. Danach wurde beispielsweise die Mutterschaftsversicherung ins Leben gerufen. Seither erhalten Frauen Geld von ihrem Arbeitgeber während des Mutterschaftsurlaubs. Ausserdem wurde vier Jahre später das Gleichstellungsgesetz zur Abstimmung gebracht und angenommen. Seither gelten Mann und Frau gesetzlich als gleichgestellt.

Auch im «Treff» ist der Frauenstreik Thema

Was «Zambo»-Mitglieder denken

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