Worum geht's?
«Tbh» steht für «to be honest» – «um ehrlich zu sein». Nutzer der App bekommen Quizfragen zu ihren Freunden vorgesetzt. Zum Beispiel: «Wer hat das schönste Lächeln?» oder «Wer wird am ehesten Präsident?»
Als mögliche Antwort werden dem Nutzer vier Namen aus dem Freundeskreis oder aus dem eigenen Schulhaus vorgeschlagen. Die ausgewählte Person bekommt dann eine anonymisierte Nachricht, wie: «Ein Junge in der 5. Klasse sagt, dass du ihn zum Lachen bringst.»
Damit hat die App grossen Erfolg. Bisher gibt es «to be honest» nur in den USA, dort ist sie derzeit die am häufigsten heruntergeladene App. Nun hat Facebook die App gekauft.
Warum ist's interessant?
«Tbh» ist eine Reaktion auf die inszenierte Selbstdarstellung, wie sie auf Instagram und Facebook oft zu sehen ist. Schon andere Apps haben versucht, mit Anonymität die Kommunikation im Netz ehrlicher zu machen.
Wenn im Netz aber anonym kommuniziert wird, kommt es häufig zu Gehässigkeiten und Anfeindungen – Hasskommentare sind die Folge.
«To be honest» umgeht dieses Problem, indem die App nur Nettigkeiten erlaubt. Die vorgeschlagenen Quizfragen sind immer positiv formuliert. Die App kommt zuckersüss und bonbonfarben daher, will eine digitale heile Welt sein.
Für Facebook ist «tbh» wegen der jungen Nutzer interessant: Zwar ist Facebook mit über 2 Milliarden Nutzern das grösste soziale Netzwerk. Aber bei Jugendlichen sind andere Plattformen wie Instagram oder Snapchat beliebter. Mit «to be honest» hat Facebook nun eine sehr junge Nutzerbasis dazugekauft.