Worum geht’s
Facebook liebt unsere Daten. Je aktiver wir auf der Plattform sind, desto mehr Daten kann Facebook Daten sammeln. Daraus schliesst die Plattform auf unsere Persönlichkeit und Vorlieben.
Diese Einschätzungen bekommen wir nie zu Gesicht. Ein kleines Open-Source-Projekt zeigt nun, wie Facebook die Nutzerdaten auswertet. Zwei Programmierer haben Data Selfie geschaffen, eine Erweiterung für den Chrome-Browser.
Ähnlich wie der Facebook-Algorithmus analysiert Data Selfie das Nutzerverhalten auf Facebook: jeder Klick, jedes getippte Wort, jeder Like zählt. Oder besser: wird gezählt.
Mit diesen Daten kann man sich sein persönliches Daten-Selfie erstellen. Einfache Grafiken veranschaulichen, welche Faktoren man aus den Daten ableiten kann.
Warum ist’s interessant?
Analysiert werden Wortwahl, Reaktionen, die Verweildauer auf Posts von Freunden und Seiten, aber auch die Persönlichkeit des Users wird kategorisiert: Persönlichkeitstyp, politische oder religiöse Orientierung und natürlich nicht zuletzt die Konsumgewohnheit.
Der Algorithmus von Data Selfie hat nicht den Anspruch, perfekt zu sein. Er ist eine vereinfachte Version des eigentlichen Facebook-Algorithmus. Der Unterschied: Hier dürfen wir dem Algorithmus zuschauen, wie er uns zuschaut.
Data Selfie ist kein mahnender Zeigefinger, der «Achtung, böser Algorithmus!» schreit. Es die kleine Stimme, die erklärt, wie unser Feed und die Werbeanzeigen zustandekommen. Ein Stück Transparenz also.
Wenn man länger sich mit Data Selfie beobachtet, wird es auch zu der Stimme, die sagt: Klick doch mal etwas Ungewöhnliches an und schau, ob der Algorithmus darauf reagiert.
Data Selfie legt Wert auf Transparenz: Der Code der Browser-Erweiterung ist öffentlich, also für jeden zugänglich. Die Daten bleiben beim User. Data Selfie speichert selbst keine Daten.