- Bargeldloses Bezahlen gibt es seit mindestens 1000 Jahren.
- Der Scheck stirbt heute aus. Plastikgeld hat ihm den Garaus gemacht.
- Jetzt soll auch das Plastikgeld verschwinden, nur die Verbraucher ziehen noch nicht mit.
Der Edison der Finanzwelt
Die «Antenne» startet dramatisch: Eine Postkutsche, beladen mit Bargeld und Gold, bewacht von John Wayne, wird von Gesindel überfallen. Im Wilden Westen brachten die Postkutschen Geld in die Vorposten der Zivilisation. Die «Antenne» zeigt damit exemplarisch, wie sich die Besiedlung durch Weisse und Geld gegenseitig bedingen.
Wenn man das sieht, ist nachvollziehbar, dass man sicherere Zahlungsmittel sucht. Damit macht die «Antenne» einen Sprung von 150 Jahren und landet bei den Reiseschecks der 1970er-Jahre. Die habe «ein Edison der Finanzen» erfunden. Es folgt ein «Erklärstück»: Was ist ein Scheck? Und wie funktioniert er?
Der Scheck das unbekannte Wesen
Aus dem Geist der 1970er-Jahre wird für den Scheck als sicheres Zahlungsmittel plädiert. Für die Jüngeren unter uns: Man kauft so einen Scheck bei einer Bank, unterzeichnet beim Kauf vor Zeugen und bekommt irgendwo auf der Welt wiederum gegen Vorlage und Unterschrift genau den Betrag, der auf dem Scheck draufsteht. Salopp gesagt: Man zahlt zuhause und holt das Geld im Ausland ab.
Der Vorteil: Die Dinger sind sicher, sie werden nur an den Besitzer ausgezahlt. Falls sie verloren gehen oder gestohlen werden, bekommt man sie ersetzt. Angepriesen wird das im Beitrag als Neuheit. Irrtum! Bereits die Kreuz- und Tempelritter hatten Bargeldloses in Händen, das sie auf irgendeinem vorgeschobenen Posten einlösen konnten. Archäologen haben Hinweise, dass bereits im alten Ägypten im Schatten der Pyramiden bargeldlos gehandelt werden konnte.
Und heute?
Es gibt den Scheck noch, aber das «Plastikgeld» macht ihm den Garaus. Als nächstes soll auch das Plastikgeld dran glauben. Mit Smartphones könnten wir zahlen: «mobile payment». Amerikaner, Chinesen, Briten haben's schon, Auch in Deutschland und der Schweiz gibt es funktionierende Lösungen.
Praktisch sei das Ganze, das bestreitet niemand. Aber genutzt wird es noch wenig. Der Verbraucher geht lieber noch mit Bar- oder Plastikgeld an die Kasse.
Warum dem so ist, weiss man noch nicht genau, es gibt keine gesicherten Zahlen. Noch bewahrt sich mancher einen Rest an antikem Kaufgefühl wenn auch mit Plastikgeld. Dass die Smartphones unseren Geldbeutel ersetzen werden, daran zweifelt in der digitalen Industrie niemand. Die Frage ist nur: Wann?
Und in Zukunft?
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Möglicherweise sind wir die letzte Generation, die Grossväter erlebt hat oder Göttis, die in den Hosensack griffen und eine Note hervorzogen. Gotten packten sie in Briefcouverts. Je nachdem, welche Note es war, machten wir unterschiedlich grosse Augen. Das wird verschwinden.
Aber wie wird das in Zukunft vor sich gehen? Schickt Grosi eine SMS mit Strichcode in den Chindsgi und das ist dann der digitale «Batze»? Oder unter den Weihnachtsbaum, den es dann nur noch als App gibt? Skypen wir dann «Stille Nacht» oder «Tanti auguri»?
Aus dieser Zukunft gesehen, sollten wir uns alle über die neue Fünfziger-Note freuen! Finden Sie nicht?