Worum geht’s?
Die Zeitung Le Monde hat eine Einheit gebildet aus Journalisten: «Les Décodeurs». Deren Leiter Samuel Laurent liess im letzten Jahr 600 Websites untersuchen, ob sie Fake-News weitergeben.
Warum ist’s interessant?
Le Monde hat aus den beiden Attentaten in Paris, auf Charlie Hebdo und im Bataclan, die Konsequenzen gezogen. In deren Nachgang kursierte eine Flut falscher Nachrichten, die die Arbeit der Polizei behinderten. Das sei der Situation geschuldet. Menschen in Krisensituationen suchten Informationen und sässen leicht falschen auf, heisst es bei Le Monde.
Samuel Laurent, der Chef der «Décodeurs», sagt, das Ganze sei nicht politisch motiviert, sie hätten vor allem Seiten von Medien untersucht. Man müsse etwas gegen Fake-News unternehmen. Sie hätten bei Le Monde nichts gegen ultrarechte User, solange diese User die Fakten in Ruhe lassen.
Le Monde untersucht auch Facebook Accounts. Wenn User Fake-News verbreiten, verständigt Le Monde seine eigenen 3.5 Millionen Facebook-Follower, bei wem Vorsicht geboten ist.
Sendungen zum Thema
Samuel Laurent sagt, sie seien in der Lage die Urheber von Falschmeldungen ausfindig zu machen und tritt so Facebook und Twitter entgegen, die das Gegenteil behaupten. Fairerweise muss gesagt sein, dass die sozialen Netzwerke weitaus mehr Seiten zu überprüfen haben – aber prinzipiell geht's.
Bei Le Monde kann man den Namen einer Webseite eingeben und man bekommt eine Einschätzung.
Es sei wichtig, Menschen beizubringen, wie man richtig im Internet recherchiert. Le Monde rät dazu, Fotos in die Bildersuche einer Suchmaschine einzugeben, dann finde man sehr schnell heraus, ob es sich um ein altes Bild handelt oder ob dieses ganz woanders aufgenommen worden sei.
Fake-News müssten bekämpft werden, weil sie sich epidemisch verbreiteten. Le Monde lädt die eigenen User ein, Falschmeldungen entsprechend zu kommentieren und zu melden.