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20 Jahre «The Truman Show» Die schamloseste Reality-Show aller Zeiten

«The Truman Show» war 1998 die bitterböse Antwort auf die aufkeimenden TV-Reality-Shows.

  • Die Story: Der 30-jährige Truman Burbanks wird seit seiner Geburt gefilmt und weiss nichts davon.
  • Komiker Jim Carrey etablierte sich mit dieser Rolle als ernsthafter Schauspieler.
  • Später wurde eine Krankheit nach dem Film benannt: das «Truman-Syndrom».

Grösste Reality-Show aller Zeiten

Schriftzug
Legende: Die Teilnehmer von «Big Brother» leben in einer «Container»-Wohnung. Auch dort wird der Tagesablauf von der Produktionsfirma strukturiert. imago/Horst Galuschka

Truman Burbanks ist ein glückseeliger 30-Jähriger, der nach und nach erfährt, dass sein Leben eine grosse Lüge ist.

Seit seiner Geburt lebt er in einem gigantischen TV-Studio und ist ahnungsloser Hauptdarsteller in der grössten Reality-Show aller Zeiten. Das Publikum erlebt mit, wie sich Truman aus seinem TV-Käfig zu befreien versucht.

Der Film thematisierte kritisch eine damals boomende Entwicklung im Fernsehen: die Reality-Shows. In den USA waren Formate wie «Real World» oder «Cops», der Urahnen aller Reality-Formate, seit längerem Quotenhits.

Wenig später eroberten «Big Brother» und «Survivor» die globalen TV-Stuben. «The Truman Show» drehte den Fokus um und hielt den Zuschauern dieser Formate den Spiegel vor.

Zynisches Lebenswerk

Mann mit Brille
Legende: Ed Harris spielt das «Mastermind» Christof. Keystone

Die scheinbar heile Welt von Truman Burbanks bricht im Lauf des Films in sich zusammen, als ihm klar wird, dass alle seine Freunde, seine Ehefrau, seine Eltern Schauspieler sind und seine Heimat nur Kulisse.

Dirigiert wird diese Kunstwelt von Christof (Ed Harris), einem genialen Manipulator der Massen. Als Truman das zynische Spiel durchschaut und von der Flucht träumt, bangt Christof um sein Lebenswerk.

Carrey ohne Grimassen

Mann lacht
Legende: 1999 gewinnt Jim Carrey den Golden Globe für seine Darstellung von Truman Burbanks. Getty Images

Die Paramount Studios gingen mit dem Film ein beträchtliches Risiko ein. Mit 60 Millionen Dollar Budget war es nicht nur der bisher teuerste vom Studio produzierte Film.

Als Hauptdarsteller wurde der erfolgreiche Comedian Jim Carrey engagiert, obwohl der Charakter des Truman Burbanks nur wenig komödiantisches Potential hatte.

Jim Carrey meisterte die Aufgabe scheinbar mit Leichtigkeit und empfahl sich damit auch für das dramatische Fach. Carrey wurde für seine überzeugende Darstellung mit einem Golden Globe ausgezeichnet.

Jim Carrey musste die Bedeutung dieser Rolle für seine weitere Karriere früh erkannt haben. Als hochbezahlter Schauspieler mit Gagen um die 20 Millionen Dollar verzichtete er auf einen beträchtlichen Teil der üblichen Entlöhnung, um Truman Burbanks spielen zu können.

Das Truman-Syndrom

Mann winkt
Legende: Das «Truman-Syndrom» ist zwar eher selten, aber es existiert tatsächlich. Getty Images

Der Film über die Totalüberwachung eines Individuums hat zehn Jahre nach seinem Erscheinen auch in Medizinbüchern Einzug gehalten: als «Truman-Syndrom».

An der Krankheit leiden Menschen, die von der Wahnvorstellung überzeugt sind, dauerhaft von versteckten Kameras gefilmt zu werden.

In der Realität kann diesen Patienten nur durch eine Psychotherapie geholfen werden. Im Film reichte Truman Burbanks ein Segelschiff und eine Treppe, um seine konstruierte Welt endlich zu verlassen.

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