1. Ku-Klux-Klan demaskiert
Zwei FBI-Beamte ermitteln in einer Kleinstadt im tiefen Süden der USA. Drei Bürgerrechtler, zwei Weisse und ein Farbiger, wurden dort 1964 von Ku-Klux-Klan-Mitgliedern ermordet und verscharrt.
Im Zuge der Ermittlungen wird das Filmpublikum in einen unerträglichen Sumpf aus Rassismus, Hass und Brutalität gezogen. Regisseur Alan Parker konzentriert sich auf die Täter, zeigt auf, wie sich angesehene Bürger hinter Ku-Klux-Klan-Masken versteckten und stellt ein korruptes Justiz-System unter Anklage.
Dabei setzt er auf die Kraft der Bilder. Brennende Holzkreuze, aufgeschlitzte Körper, unerträgliche Prügelszenen: «Mississippi Burning» ist kein Film für zarte Gemüter.
2. Kritik an weisser Dominanz
Filmkritiker lobten die durchwegs überzeugenden Darsteller: Gene Hackman als ruppiger FBI-Agent Anderson, Willem Dafoe als sein akademischer Gegenpart und eine grossartige Frances McDormand als innerlich zerrissene Ehefrau eines Klan-Mitglieds.
Dennoch musste sich der Film einige Kritik gefallen lassen: Die weisse Bevölkerung von Mississippi fühlte sich durch den Film verunglimpft und befürchtete einen Image-Schaden für ihren Staat. Sie wollten nicht mehr an den damals 25 Jahre zurückliegenden Kriminalfall erinnert werden.
3. Keine schwarzen Helden
Bürgerrechtlern wiederum missfiel die Rolle der Schwarzen im Film. Sie würden als passive Opfer dargestellt. Dagegen fielen die Heldenrollen ausschliesslich Weissen zu.
Alan Parker meinte später dazu: «Es sollte kein Film über die Bürgerrechtsbewegung werden. Es sollte ein Film sein über die beiden FBI-Beamten und über die Widerstände, die sie in einem zutiefst rassistischen Umfeld zu bewältigen hatten.»
4. Woher dieser Hass?
Im Laufe der Handlung stellt sich dem Zuschauer zunehmend die Frage: Woher dieser Hass der Weissen auf die schwarze Bevölkerung?
In den 1960er-Jahren herrschte im Süden der USA strikte Rassentrennung. Obwohl die Sklaverei knapp 100 Jahre zuvor abgeschafft worden war, wurden Schwarze klar benachteiligt. Rassismus gehörte zur Tagesordnung.
Neue Gesetze sollten den Schwarzen zwar mehr Rechte einräumen, doch im Staate Mississippi blieben die Anordnungen aus Washington ungehört. Der Film liefert eine schmerzlich banale Antwort: Wer selbst nichts ist, fürchtet sich vor dem, der noch weniger zu sein scheint.
Will heissen: Die armen Weissen, die teilweise nicht viel mehr als die Afro-Amerikaner besassen, hatten Angst, mit dem Schwarzen auf eine Stufe gestellt zu werden.
5. Klassiker der Rassenkonflikt-Dramen
«Mississippi Burning» gehört zu den Klassikern der Rassenkonflikt-Dramen. Er hält die Erinnerung wach an die Zeit der Bürgerrechtskämpfe – und er erinnert an die unzähligen Opfer.
Der wahre Fall von 1964 wurde erst 2016 abgeschlossen, nachdem es aussichtslos geworden war, sämtliche Beteiligte vor Gericht zu bringen. Keiner der verurteilten Täter verbrachte mehr als 6 Jahre im Gefängnis. Erst 2005 wurde der damalige Klan-Führer, im Alter von 80 Jahren, wegen dreifachen Totschlags schuldig gesprochen.