Frances McDormand zählt nicht zu den bekanntesten Filmstars, aber sie gehört definitiv zu den erfolgreichsten und coolsten. Sechs Fakten und ein Filmschatz zum 65. Geburtstag einer Unangepassten, die das Rampenlicht meidet.
1. Sie hatte keine Zeit fürs Casting
Ihren Durchbruch hätte sie fast verpasst. Weil sie fernsehen wollte. Die Regie-Brüder Ethan und Joel Coen luden sie zu einem zweiten Casting für ihren Film «Blood Simple» ein. Doch Frances McDormand sagte ab. Sie wollte zu Hause bleiben, um den Mini-Auftritt ihres damaligen Freundes in einer TV-Soap anzuschauen.
Glück für alle Beteiligten: Die Brüder fanden es cool, dass ihr die Rolle egal zu sein schien, und gaben sie ihr trotzdem. Mit «Blood Simple» wurde Frances McDormand 1984 bekannt.
2. Privat und beruflich ein starkes Duo
Die Beziehung mit dem Soap-Boyfriend hielt nicht. Dafür verliebte sich Frances McDormand in Joel Coen. Die beiden heirateten nach nicht einmal einem Jahr Beziehung. Die Ehe hält bisher 38 Jahre.
Nicht nur privat verstehen sich die beiden super. Auch beruflich klappt’s bestens. Frances McDormand hat in 7 der 18 Filme der Gebrüder Coen mitgespielt. Für «Fargo» gewann sie 1997 ihren ersten Oscar.
3. Adoption liegt in der Familie
In «Fargo» spielt sie eine hochschwangere Polizistin. Doch der Bauch ist nicht echt. Kurz zuvor hatte sie mit ihrem Ehemann einen Jungen aus Paraguay adoptiert: Pedro McDormand.
Auch Frances McDormand selbst ist ein Adoptivkind. Ihre Adoptiveltern sind eine Krankenschwester und ein Pfarrer.
4. Eine von Sieben
Frances McDormand hat geschafft, was neben ihr nur sechs anderen bisher gelungen ist: Für ihre schauspielerischen Leistungen hat sie ganze drei Oscars gewonnen.
Neben dem Oscar für «Fargo» (1997) gewann sie die goldene Trophäe für ihre Rolle als wütende Mutter in «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri» (2018) und als mittellose Nomadin in «Nomadland» (2021).
5. Null Bock auf Jugendwahn
Als sie ihre Oscars gewann, war sie 40, 61 und 63 Jahre alt. Als Frau in diesem Alter in Hollywood überhaupt noch Rollen zu bekommen, ist alles andere als selbstverständlich.
Umso wichtiger ist es Frances McDormand, ihre Altersgruppe zu vertreten. Schönheits-OPs und Make-Up sind nicht so ihr Ding. An einer Pressekonferenz sagt sie: «Manchmal brauchen Menschen den Rat der Älteren. Doch wenn die Älteren versuchen, jung auszusehen, erkennt man sie ja gar nicht! Deshalb sollten wir so altern, wie es für uns Menschen vorgesehen ist.»
6. Sie mag keine Preisverleihungen
Interviews und Autogramme gibt sie selten. Zu Award-Shows sagt sie: «Schade, dass wir noch nicht herausgefunden haben, wie man die stoppen kann.»
Wenn sie doch mal an eine Preisverleihung geht, zum Beispiel um wieder einmal einen Oscar entgegenzunehmen, nutzt sie die Gunst der Stunde für ihre Zwecke. 2018 forderte sie bei der Oscar-Verleihung alle nominierten Frauen im Saal dazu auf, aufzustehen.
Damit ehrte sie nicht nur ihre weiblichen Kolleginnen. Sondern machte auch auf das Geschlechter-Ungleichgewicht in Hollywood aufmerksam.