Vom experimentellen Kurzfilm bis zum abendfüllenden Spielfilm: Fredi M. Murer geht es darum, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Seine Filme bestechen durch ihre präzisen, liebevollen und poetischen Beobachtungen.
Hoch oben auf den Dächern einer Zürcher Vorstadtsiedlung dreht Murer seinen ersten Spielfilm: «Grauzone» (1974) ist seiner Zeit voraus und gilt heute als Kultfilm. Auch «Vitus» (2006), sein bisher letztes Werk, spielt im Raum Zürich. Es ist eine Liebeserklärung an die Musik und die Kindheit.
Kindheit war die aufregendste Zeit
Murer reist für diese Folge von CINEMAsuisse mit Johanna Lier, der Hauptdarstellerin seines Meisterwerks «Höhenfeuer», an den Vierwaldstättersee, wo er geboren und aufgewachsen ist, und besucht Drehorte des Films. «Meine Kindheit war für mich die aufregendste Zeit meines Lebens», sagt Murer. Die Reise in die Innerschweiz wird somit auch zur Reise in die Vergangenheit des Filmemachers, der seine Jugenderinnerungen immer auch in seinen Filmen hat auflebenlassen.
Goldener Leopard für «Höhenfeuer»
Am Ende des Dokumentarfilms steht der Altmeister hoch oben auf der Alp, wo er vor fast dreissig Jahren sein zeitloses Meisterwerk «Höhenfeuer» realisiert hat. Seinen künstlerisch und inhaltlich radikalsten Film, der 1985 in Locarno den Goldenen Leoparden gewann.