Jean-Luc Godard wurde 1930 als Kind schweizerisch-französischer Eltern in Paris geboren. Seine Jugendjahre verbrachte er in der Westschweiz und kehrte dann nach Paris zurück, um an der Sorbonne Ethnologie zu studieren.
Während seiner Studienzeit begann er als Filmkritiker für die französische Filmzeitschrift «Cahiers du cinéma» zu schreiben. Die Beschäftigung als Filmkritiker bezeichnete er später als äusserst wichtig für sein eigenes Filmschaffen. Der Durchbruch als Cineast gelang Godard 1960 mit dem Spielfilm «À bout de souffle» mit Jean-Paul Belmondo in der Hauptrolle.
Apokalyptische Gesellschaftskritik
Ende der 1960er Jahre entfernte sich Godard vom realistischen Erzählkino in Richtung Experimentalfilm. «Week-end», 1967 entstanden, ist ein ins Absurde getriebenes, apokalyptisches Stück Gesellschaftskritik.
Der Film verstösst geradezu radikal gegen die Sehgewohnheiten des europäisch-amerikanischen Kinos. Schrifteinblendungen unterbrechen die Handlung, experimentelle Montagen verzerren die Grenzen zwischen Realismus und Fiktion, ungewohnt lange Totalen strapazieren die Handlungsbögen.
Politische Dimension
Jean-Luc Godard hat mit seinen kritischen Schriften und experimentellen Filmen das Filmschaffen bis heute nachhaltig mitgeprägt. Querdenker Godard lässt die Darstellerin im Film «2 ou 3 choses que je sais d’elle» sagen: «Die Grenzen der Sprache sind die Grenzen der Welt – meiner Sprache, meiner Welt.»
Es ist eine illusionäre Filmwelt, auch wenn sie Realität vorgaukelt, welche Jean-Luc Godard entstehen lässt – ein Konstrukt mit politischen Dimensionen. Godards Nonkonformismus macht auch vor CINEMAsuisse nicht halt: Das Drehbuch hat der Meister persönlich konzipiert; realisiert hat es Fabrice Aragno.