Darum geht es
Kurz vor ihrem Tod schreibt eine egozentrische Künstlerin ein neues Testament und vererbt ihr millionenteures Anwesen ihrer Tochter, die sie vor über 20 Jahren zur Adoption freigegeben hat. Die drei Geschwister können nicht glauben, dass ihre Mutter sie enterbt hat. Der Kampf ums Erbe beginnt. Das Herausragende an der dänischen TV-Serie «Die Erbschaft» ist die Kombination aus Spannung (Wer wird Millionär?) und moralischer Zerrissenheit (Welchen Wert hat die Familie?).
Der Sexappeal
Starke Frauen und weinende Männer. So könnte der Untertitel der dänischen Serie lauten. Es geht um Lügen, Intrigen und Selbstsucht. Düster und kalt sind nicht nur das dänische Wetter, sondern auch die Seelen der Figuren. Es sind starke Persönlichkeiten, die bei einem Psychiater in besten Händen wären.
Was man wissen sollte
Auch wenn das kleine Land im Norden Europas nicht einmal 6 Millionen Einwohner hat, produziert Dänemark einen Serien-Exportschlager nach dem anderen: «Kommissarin Lund» (2007-2012), «Gefährliche Seilschaften» (2010-2013), «Die Erbschaft» (seit 2014), um nur drei zu nennen. Gründe: Den Drehbuchautoren wird grosse Freiheit gelassen, wodurch oft originelle und mutige Stoffe entstehen. Dazu kommt, dass die Serien oft auf der dramaturgischen Struktur der «Double Story» basieren. Das heisst, die Dänen setzen einerseits auf eine packende Geschichte, andererseits schwingt immer auch ein ethisch-moralisches Thema mit.
Wer die Serie gucken sollte
«Die Erbschaft» ist für Leute, die
- gerne zuschauen, wenn sich andere Familien streiten
- Serien mögen, bei denen moralische Werte hinterfragt werden
- auf unverbrauchte Schauspieler stehen
- düstere Figuren mögen, die unerwartete Wege gehen
- die sich nicht daran stören, wenn alle im Film geduzt werden (sogar der Richter bei der Verhandlung)
- gerne in die Abgründe der menschlichen Seele blicken
- starke Frauenfiguren lieben