Darum geht es
Der Dieb Lucas Hood wird nach 15 Jahren aus dem Knast entlassen. Jetzt sucht der Berufsverbrecher seine grosse Liebe Anastasia, auch eine Kriminelle. Für sie ist er ins Gefängnis gegangen, nachdem ein gemeinsamer Coup schiefgegangen war. Lucas findet sie. In der Kleinstadt Banshee, in der der örtliche Gangsterboss Procter, ein ehemaliger Amish, sein Unwesen treibt. Die Ereignisse überschlagen sich. Am Ende der ersten Folge ist Lucas Sheriff von Banshee und seine Probleme beginnen.
Der Sexappeal
Die Serie ist wie ein überdrehter Comic: Ein Dieb als Ordnungshüter, der, unterstützt von einem schwulen Asiaten, seiner Ex, einem Amish-Supergangster und geldgeilen Indianern hinterherjagt. Dabei hat er ständig Angst, von einem Don der Russenmafia aufgespürt und umgelegt zu werden, weil der der Vater der Ex ist. Klischees werden erzählt, gebrochen und wieder erzählt. Das Ganze ist schnell wie der Klassiker «Tim und Struppi», drogenbefürwortend wie das Kiffer-Comic «The Fabulous Furry Freak Brothers» und kampfgeil wie Superheld «Batman».
Was man wissen sollte
Einer der ausführenden Produzenten von «Banshee» ist Alan Ball. Den kennt man als Autor des oscarprämierten Dramas «American Beauty», aber vor allem als Erfinder und Regisseur der Hit-Serien «Six Feet Under» (Eine Familie und ihr Beerdigungsinstitut) und «True Blood» (Liebesgeschichte zwischen einem Vampir und einer Kellnerin in den Südstaaten). Das Alltägliche im Absurden und das Absurde im Alltäglichen zu sehen, das ist Balls Stärke.
Wer die Serie gucken sollte
«Banshee» ist für Leute,
- die auf 80er-Jahre-Actionfilme stehen.
- die finden, dass es in den Actionfilmen der 80er-Jahren viel zu wenige Frauen gab, die den Männern in den Allwertesten getreten haben.
- die meinen, dass es nicht in jeder Serie um den Sinn des Lebens oder ähnlich tiefschürfende Dinge gehen muss.
- die meinen, dass Action nicht ohne Anspruch sein darf.
- die mit Widersprüchen leben können.