Auf SRF1 lockte gestern die neue hauseigene Serie «Der Bestatter» an den Bildschirm. Die Kritik auf den heutigen Kulturseiten ist mehrheitlich positiv, mit ein paar negativen Anmerkungen. Die Serie um den ehemaligen Kantonspolizisten, der das Bestattungsunternehmen seines Vaters übernommen hat und das Ermitteln dennoch nicht lassen kann, finden etwa «Neue Luzerner Zeitung», «Tages-Anzeiger» und «Basler Zeitung» filmisch gelungen umgesetzt.
Gelobt wird der Einsatz des Filmlichts. Der «Tages-Anzeiger» findet überhaupt die filmische Umsetzung «richtig international» und die «Basler Zeitung» lobt: «Die Bilder sind leinwandtauglich, die Interieurs stimmungsvoll beleuchtet und die Rollen gut besetzt.»
Minuspunkte gab es beim Drehbuch. Der Fall um den Tod einer Asthmatikerin auf einem Bio-Hof sei nicht «übermässig komplex», moniert die «Basler Zeitung». Und der «Tages-Anzeiger» findet den Fall «sehr ausgedacht». Doch der Pilot hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht: «Wir bleiben vorerst dran», schrieb der «Tages-Anzeiger». Und die «Basler Zeitung» möchte gerne wissen: «Was kommt danach?»
Ende des Wachstumskapitalismus?
«Das iPhone ist halt keine Dampfmaschine» titelt der «Tages-Anzeiger» im ersten Bund: Philipp Löpfe schreibt in einem Essay über den Grund für ein mögliches Ende des Wachstumskapitalismus.
Wachstums- und Fortschrittsglaube prägen die westliche Marktwirtschaft, doch das könnte sich ändern. Weil schlicht und einfach das Potential für mehr Wachstum ausgeschöpft sei. Dabei bezieht Löpfe sich auf die These, dass uns nach den beiden industriellen Revolutionen, die dritte, die digitale Revolution keinen oder nur geringen Wachstum bescheren wird. Dampfmaschine und Elektrizität waren Riesenschritte. Steigerungspotential gäbe es nur geringes.
Löpfe zitiert den Sozialwissenschaftler Robert J. Watson: «Die Transportgeschwindigkeit kann nur einmal vom Pferd zu einer Boeing 707 gesteigert werden. Nur einmal können Plumpsklos durch Wassertoiletten ersetzt werden. Nur einmal kann die Raumtemperatur mittels Heizung und Klimaanlage auf ein stabiles Niveau gebracht werden.»
Gründe für ein Ende des Wachstums seien also nicht etwa die versiegenden Rohstoffe, sondern die Innovationen, die nicht wiederholt werden können. Eben: Das iPhone ist halt keine Dampfmaschine, wie der Essay im «Tages-Anzeiger» heisst.