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Marc Benjamin als Undercover-Polizist Max Ritter in «The Team».
Legende: Marc Benjamin als Undercover-Polizist Max Ritter in «The Team». SRF/ZDF/Frédéric Batier

Film & Serien Ein junger Schweizer begeistert als Undercover-Polizist

Marc Benjamin war bis jetzt vor allem als Theaterschauspieler bekannt. Nun spielt er in der europäischen TV-Grossproduktion «The Team» neben Carlos Leal und Miriam Stein einen verdeckten Ermittler – eine Rolle, die ihm Spass zu machen scheint. Ein Gespräch mit dem Nachwuchstalent aus Basel.

SRF: «The Team» ist eine europäische Grossproduktion. Geschrieben wurde sie vom erfolgreichen dänischen Autorenpaar Mai Brostrøm und Peter Thorsboe. Kurz: Die Erwartungen sind hoch. Werden sie erfüllt?

Marc Benjamin: Das hoffe ich doch! (lacht) Ich habe die fertige Serie allerdings auch noch nicht gesehen und bin selbst sehr gespannt.

Marc Benjamin

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Marc Benjamin wurde 1986 in Basel geboren. Die Schauspielausbildung absolvierte er in München. Danach stand er für die Münchner Kammerspiele auf der Bühne, wo er vier Jahre lang zum festen Ensemble gehörte. Er spielte bereits in einigen TV-Serien mit. Sein Leinwanddebüt gab er 2014 in Matthias Schweighöfers «Vaterfreuden».

Wie war denn ihr Eindruck während dem Dreh?

Das war einmalig. Es trafen so viele Kulturen aufeinander, verschiedene Arbeitsweisen. Die Belgier mussten sich an die Dänen gewöhnen, die Dänen an die Deutschen usw. Alle funktionieren etwas anders, haben ein anderes Tempo, einen anderen Humor. Man musste zuerst rausfinden, mit wem man welche Sprache spricht. Schlussendlich einigte man sich meist auf Englisch. Wir Schauspieler und auch die Crew hinter der Kamera hatten also dieselben Probleme wie das fiktive Ermittler-Team der Serie. Aber wir haben etwa acht Monate gedreht, das hat uns zusammengeschweisst. Und ich hoffe, das kommt in der Serie dann auch rüber.

Nun kann so eine Vielfalt an Kulturen aber auch zu Verständnisproblemen führen. Gab es das auch?

Natürlich gab es das immer wieder. Das war aber nichts Gravierendes, und oft auch lustig. Bestimmte Dinge brauchten einfach mehr Zeit, als gewöhnlich. Aber es sind alles Profis, die wissen, was sie zu tun haben. Und grundsätzlich ist ja die Sprache auf dem Filmset auch eine internationale Sprache.

Wenn man das Ensemble von «The Team» anschaut, fällt auf: Sie kommen aus Basel, Sunnyi Melles hat Basler Wurzeln, Carlos Leal ist Schweizer und auch Miriam Stein ist zur Hälfte Schweizerin …

Nicholas Ofczareck auch!

Ist er nicht Österreicher?

Doch, aber er hat Schweizer Wurzeln. Alle Länder der Koproduktion haben ja ihre Schauspieler ins Rennen geschickt – Belgien, Dänemark, Österreich, Deutschland etc. Auf dem Set haben wir aber schnell gemerkt, dass die meisten deutschen Schauspieler der Serie Schweizer sind. Das war lustig.

Max Ritter (rechts, Marc Benjamin) und Marius Loukauskis (mitte), der Kopf einer skrupellosen Verbrecherorganisation.
Legende: Max Ritter (Marc Benjamin, r.) arbeitet als Fahrer für den Verbrecherboss Marius Loukauskis (Nicholas Ofczarek, Mitte). SRF/ZDF/Frédéric Batier

Und dann habt ihr ein Fondue-Essen auf dem Set organisiert?

(Lacht) Leider nicht. Aber wir haben ein paar Flaschen Rotwein zusammen getrunken ...

... und wart auf dem Set schon bald die eingeschworene Schweizer-Crew?

Nein, lustigerweise überhaupt nicht. Dadurch, dass so viele verschiedene Nationalitäten mitgemacht haben, hat man sich sowieso komplett vermischt. Mit fiel es eigentlich nur auf, weil ich mit Miriam oder Nicholas plötzlich immer Schweizerdeutsch sprach.

Mit Carlos Leal ging das natürlich nicht …

Nein. Aber das war auch witzig: Carlos Leal war eines meiner Jugendidole. Ich habe viel Sens Unik gehört. Ich wuchs mit seiner Musik auf. Und plötzlich darf ich mit ihm eine Serie drehen. Und er ist ein grandioser Schauspieler! Bald bringt er ein neues Album raus. Ich bin gespannt.

Sie haben bis jetzt vor allem im Theater gespielt. Wie war die Umstellung auf eine TV-Serie?

Ich wollte eigentlich immer Filme machen. Nach der Schauspielschule bekam ich aber ein Angebot von einem Theater in München und habe mich schnell ins Theater verliebt. Da wir dort schon mit einem internationalen Ensemble gearbeitet haben, war mir das Setting von «The Team» vertraut. Die Arbeit selbst ist aber natürlich eine ganz andere. Auf der Bühne lebt man den Moment. Man probt sechs Wochen, probiert aus, man kann sich Fehler leisten. Beim Film oder bei einer Serie kann man das nicht. Man hat wenig Zeit, sich vorzubereiten und muss schon mit einer konkreten Vorstellung am Set erscheinen.

Interview

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In « The Team » wird die Geschichte eines europäischen «Joint Investigation Teams» erzählt, das die Machenschaften einer der grössten und skrupellosesten Verbrecherorganisationen Europas aufdecken soll.

Ein Interview mit den Drehbuchautoren Mai Brostrøm und Peter Thorsboe gibt es hier .

TV-Serien haben ja in den letzten Jahren ein grosses Comeback erlebt. Hat man das als Schauspieler im Auge und spielt vielleicht eher in einer Serie mit als in einem grossen Film?

Nicht unbedingt. Es gibt einfach mehr Möglichkeiten. Das Schöne an einer Serie ist, dass man eine Figur oder eine Geschichte präziser erzählen kann. Ich mag aber auch die klassischen 90-minütigen Filme, da sie einen klaren Anfang und ein klares Ende haben. Ich glaube nicht, dass jetzt plötzlich alle zurück zum Fernsehen wollen. In Amerika ist das natürlich nochmals etwas anderes, wo es mittlerweile eine Unmenge an qualitativ hochwertigen Serien gibt. Wir in Europa hinken da noch etwas hinterher.

«The Team» scheint jedenfalls einen Schritt in die richtige Richtung zu sein …

Ich hoffe es. Natürlich gab es auch in Europa schon tolle Serien. Bei «The Team» ist das Hauptmerkmal die internationale Koproduktion und dass man eine internationale Geschichte möglichst authentisch erzählen will. Und in der Hinsicht wäre es toll, wenn sich noch mehr tun würde. Wir sind ja in Europa alle nah zusammen und irgendwie doch weit voneinander entfernt. Es wäre schön, wenn es noch mehr solche Projekte geben würde in Zukunft.

Das gibt es. Eine zweite Staffel von «The Team» wurde bereits bestätigt. Spielen sie auch mit?

(Lacht) Tatsächlich weiss ich es nicht. Es kommt darauf an, wie die Geschichte weitererzählt wird. Ob meine Rolle da noch wichtig ist. Grosse Lust hätte ich auf jeden Fall.

Und was sind ihre nächsten Projekte?

Seit «The Team» habe ich einige Filme gemacht, die bald ausgestrahlt werden. Und es stehen noch einige Projekte im Raum, aber das ist alles noch in den Kinderschuhen. Ich darf leider noch nichts offiziell bestätigen. Es wird auf jeden Fall spannend. Denn momentan ist alles neu für mich. Ich war so lange beim Theater und habe eigentlich erst beim Film begonnen.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft.

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