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Drei Männer sitzen auf Campingstühlen vor einem Bergpanorama.
Legende: Stephan Siegrist und seine Seilgefährten haben den Himalaya vor Augen. SRF/Filmformat GmbH/ Matthias Affolter

Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Berge im Kopf»

Das Hochgebirge ist Fluchtort und Heimat für Bergsteiger aus vier Generationen. Auf der Suche nach dem richtigen Weg sind sie mit Lebensfragen konfrontiert, die sich alle stellen: Was gebe ich für die Verwirklichung meiner Träume und Ziele auf, welche Risiken gehe ich dafür ein?

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Mittwochnacht um 23:45 Uhr auf SRF 1

In der Nordwand des Gross Ruchen hört man Dani Arnold, 29, im Föhnsturm fluchen. Seit seinem Geschwindigkeitsrekord an der Eigernordwand gilt er als einer der weltbesten Alpinisten. Doch der Urner will höher hinaus, eigene Grenzen übertreffen und im Alpinismus neue Massstäbe setzen. Er ist sich aber auch bewusst, dass er die kommenden Herausforderungen nicht nur mit reiner Muskelkraft bewältigen kann. Er muss die Limite im Kopf meistern.

Stephan Siegrist, 41, ist seit mehr als zehn Jahren von Beruf Extrembergsteiger. Er lebt von immer neuen, spektakulären Abenteuern, über die er in Vorträgen berichtet. Dabei versucht der Familienvater zunehmend, Risiken zu meiden. So brach er während der Aufnahmen zum Film die Westgrat-Besteigung des 7400 Meter hohen Makalu im Himalaja wegen Höhenkopfschmerzen ab. «Vieles ist auch einfach Glück. Jeder hat wohl sein Milchbüchlein und wenn das Kontingent voll ist, ist Lichterlöschen.»

Revolution der Lawinenkunde

Seit er mit 40 Jahren seinen letzten alpinistischen Traum verwirklichte, durchsteigt der 60-jährige Jacques Grandjean gemeinsam mit Freunden brüchige Felswände auf der Suche nach Kristallen. Er spürt zunehmend, wie die anstrengenden Touren seinen Körper fordern und das Ende des Bergsteigerlebens naht. Heute hat er «plus de souvenirs que de projets».

Werner Munter sucht auch noch mit über 70 Jahren in den wildesten Winkeln des Val d'Hérens nach neuen Routen. Nachdem er als junger Bergsteiger einen Sturz aus einer Eiswand überlebte, begann er sich intensiv mit der Abschätzung von Risiken im Hochgebirge zu beschäftigen. Seine Thesen revolutionierten die Lawinenkunde, er wurde ein weltweit gefragter Experte. Von absoluter Sicherheit hält er nichts. Vielmehr fragt er: Wie viel Risiko ist nötig, um sich frei entfalten zu können? Und fordert: «Es sollte ein Schulfach Risikokultur geben.»

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