Die Geschichte des Schweizer Diplomaten Carl Lutz war lange unbekannt. Der Appenzeller hatte 1944, als in Ungarn die Judenverfolgung in vollem Gange war, zwischen 50 000 und 70 000 Jüdinnen und Juden das Leben gerettet. Er tat dies still und leise, aber bestimmt und riskierte dafür alles. In seinen Verhandlungen mit Adolf Eichmann beruft er sich auf ein angebliches britisches Mandat, 8000 Jüdinnen und Juden die Emigration nach Palästina zu ermöglichen. Zur Überraschung aller gesteht das Führerhauptquartier in Berlin Lutz sein Kontingent zu, da dieser zuvor für die Deutschen in Palästina als Diplomat gute Dienste geleistet hat.
Lutz erfindet darauf in Eigeninitiative ein Schutzbriefsystem, das die hilfesuchenden Menschen unter diplomatischen Schutz der Schweiz stellt und von anderen Ländern später kopiert werden wird. Das ihm vom Führer zugestandene Kontingent überschreitet Lutz um ein Mehrfaches. Dem protestierenden Eichmann erklärt er bauernschlau, dass mit Einheiten ja wohl Familien und nicht Einzelindividuen gemeint seien.
Zionistische Organisationen beginnen in grossem Stil Fälschungen von Schweizer Schutzbriefen herzustellen. Den Nazis bleibt der Betrug nicht lange verborgen. Sie bieten – ausser sich vor Wut – den Schweizer Vizekonsul auf, um persönlich die Triage der echten von den falschen Schweizer Schutzbriefen vorzunehmen - eine Erfahrung, die Lutz für den Rest seines Lebens traumatisieren wird.
Agnes Hirschi, seine ungarische Stieftochter, erzählt die unglaubliche Geschichte von Carl Lutz an den Originalschauplätzen in Budapest. Ergänzt wird diese durch Statements von Zeitzeugen aus der ganzen Welt, die mithilfe von Lutz den Holocaust überleben konnten. Fotos und 16-mm-Filme von Carl Lutz aus jener Zeit geben dem Film eine authentische visuelle Gestaltung.