Der Kalte Krieg tritt in seine heisse Phase. Ein britischer Spion wagt sich hinter den Eisernen Vorhang nach Budapest, um eine Information von grösster Sprengkraft zu beschaffen: die Identität eines mutmasslichen Verräters in den obersten Reihen des MI6. Die Mission wird zum Fiasko, der Chef und seine rechte Hand, George Smiley (Gary Oldman), müssen den Hut nehmen.
Für die Existenz eines KGB-Maulwurfs in der Führung des MI6 verdichten sich die Anzeichen indes weiter. Aus dem vorzeitigen Ruhestand zurückberufen führt Smiley eine Untersuchung gegen seine vormaligen Vertrauensleute. Dass einer von ihnen, der weltläufige Bill Haydon (Colin Firth), ein Verhältnis mit Smileys Frau geführt hat, macht die Ermittlungen im Visier von MI6 und KGB noch delikater.
Im Halbdunkel seiner Wohnung findet George Smiley einen unerwarteten Besucher (Tom Hardy) und mit ihm eine Möglichkeit, dem sich keine Blösse gebenden Doppelagenten eine Falle zu stellen.
Über den Film
Die Welt hat sich seit der Veröffentlichung der Romanvorlage «Tinker Tailor Soldier Spy» anno 1974 und der TV-Miniserie von 1979 mit Sir Alec Guinness munter weitergedreht. Umso erstaunlicher, dass Tomas Alfredson, der schwedische Regisseur des Vampirfilms «Låt den rätte komma in», der Versuchung widerstanden hat, diesen bewährten Stoff in ein modernes Gewand zu hüllen. Sein mit Preisen und Nominierungen in verschiedenen Kategorien reich bedachter «radikalster Anti-Bond» («Die Weltwoche») generiert Spannung nicht mit den Spektakeln des modernen Kinos, sondern mit betonter Zurückhaltung und einer Fülle von Details, die sich erst einem genaueren Blick erschliessen.
Dazu versammelt Tomas Alfredson eine beachtliche Riege britischer Schauspieler. Neben dem für seine Rolle des George Smiley oscarnominierten Gary Oldman treten John Hurt, Colin Firth, Toby Jones, Ciáran Hinds, Tom Hardy, Stephen Graham, Simon McBurney, Mark Strong sowie in einer markigen Kleinstrolle Kathy Burke auf. Und Jungstar Benedict Cumberbatch («Sherlock») erlaubt in diesem von Understatement geprägten Drama in einer kleinen Szene ein Aufflackern der grossen Gefühle, die sich das Schachspiel der Spionage ebenso verbittet wie dieser «Klasse verströmende Film, dessen Bilder eigentlich ins Museum gehören» («Die Südostschweiz»).