Als man sich bereits wieder auf der Heimfahrt wähnt, wird das Boot ins Mittelmeer beordert. Das heisst, es muss die schwer bewachte Meerenge von Gibraltar durchqueren. Dort wird es tatsächlich von einem englischen Flugzeug angegriffen und stark beschädigt. Nur ein Riff rettet das leckgeschlagene Boot vor dem Versinken, aber nun liegt die U 96 havariert in 300 Metern Tiefe, und die Luftvorräte gehen langsam zu Ende. Mit übermenschlichen Anstrengungen gelingt es der Mannschaft, das Boot wieder flott zu bekommen.
Während die Filmkritik mit der Filmfassung von «Das Boot» gelegentlich hart ins Gericht ging und Regisseur Wolfgang Petersen vorwarf, mit all dem Spektakel und technischen Aufwand die Antikriegsbotschaft zu übertönen, war das Publikum gerade von den perfekten Effekten «made in Germany» begeistert. Tatsächlich gelingt es Petersen, die klaustrophobe Enge der U-Boote mit ihrer zermürbenden Wirkung auf die Menschen hautnah wiederzugeben.
Deutsches Kinowunder goes Hollywood
Ausgezeichnet sind auch die Darsteller; dem markanten Jürgen Prochnow gelang als der «Alte» der internationale Durchbruch und der Sprung nach Hollywood. Im US-Business konnte sich in der Folge auch Wolfgang Petersen mit Werken wie «Air Force One» oder «Troy» durchsetzen.
Als Wolfgang Petersen 1981 «Das Boot», seine Verfilmung von Lothar-Günther Buchheims Tatsachenroman über den Unterseeboot-Krieg im Atlantik in die Kinos brachte, wurde das Werk augenblicklich zum Phänomen. Diese damals teuerste deutsche Produktion setzte Massstäbe nicht nur hinsichtlich der erstklassigen technischen Umsetzung. Auch der Regisseur und eine Gruppe junger Schauspieler - darunter Herbert Grönemeyer, Martin Semmelrogge oder Uwe Ochsenknecht - konnten sich international ein erstes Mal richtig in Szene setzen. «Das Boot» avancierte zum kommerziellen Aushängeschild eines neuen deutschen Kinowunders, wurde für sechs Oscars nominiert und schliesslich sogar in den USA, wo ausländische Filme sonst kaum eine Chance haben, zum Kinohit.
SRF 1 zeigt das aufwühlende Kriegsdrama in einer restaurierten HD-Fassung, die zahlreiche in der ursprünglichen Kinofassung nicht verwendete Szenen enthält.