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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Der Name der Rose»

Mit dem Klosterkrimi «Der Name der Rose» nach dem Weltbestseller von Umberto Eco gelang dem Franzosen Jean-Jacques Annaud ein Grosserfolg. Sean Connery als Franziskanermönch und Christian Slater als sein junger Novize werden in einem abgelegenen Kloster Zeugen rätselhafter Mordfälle.

Mysteriöse Morde in der Abtei

Anno Domini 1327. Der Franziskanermönch William von Baskerville (Sean Connery) pilgert mit dem jungen Novizen Adson von Melk (Christian Slater), mit dem er sich durch väterliche Gefühle verbunden fühlt, zu einem abgelegenen Kloster. Die Abtei ist nicht nur für ihre Bibliothek berühmt, in der ein verschollenes Hauptwerk des Freigeistes Aristoteles hinter Verschluss liegen soll. Das dunkle Gemäuer und seine geheimnisumwitterte Bruderschaft spielen auch eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung zwischen den Minoriten - die als Ketzer verdächtigt werden, weil sie die Armut predigen - und den klerikalen Dogmatikern.

Eigentlich kommt William von Baskerville als Sonderbotschafter des Kaisers in die Abtei, um zu vermitteln. Doch kaum ist er mit dem Novizen dort eingetroffen, werden die beiden Zeugen schauerlicher Ereignisse: Ein junger Mönch hat sich vom Klosterturm in den Tod gestürzt; ein anderer Mönch liegt kopfüber tot im Schweineblut-Bottich; und ein Dritter schwimmt mausetot in der Badehauswanne.

Bald wird ersichtlich, dass der greise, blinde Älteste des Klosters und der Abt, der einen Grossmeister der Inquisition zu Hilfe ruft, im Zeitalter der Scholastik alle denkenden Geister mundtot zu machen suchen. William von Baskerville agiert alsbald als Fahnder in der Kutte, und der Novize Adson macht im dunklen Gemäuer mit einem Zigeunermädchen seine erste Liebeserfahrung. Die Mordbruderschaft wird schliesslich des Verbrechens überführt.

Ein Mönch mit der Lizenz zum Denken

20 Millionen Dollar kostete die Verfilmung von Umberto Ecos Erfolgsroman, produziert vom Deutschen Bernd Eichinger. Das war eine für damalige europäische Verhältnisse riesige Produktionssumme, die sich an den Kinokassen ausbezahlt machte. Fellini-Architekt Dante Ferretti hat die Abtei in «Der Name der Rose» als labyrinthisches Schreckensverlies in eine verlorene Landschaft gestellt.

Die Innenaufnahmen entstanden im Kloster Eberach und in den Studios von Cinecittà. In malerisch-makabrem Ambiente, gefilmt vom italienischen Kamerameister Tonino Delli Colli («La Vita è bella»), wurde daraus ein schwarzhumoriger Klosterkrimi. Sean Connery mimt darin mit ironischem Behagen den schnüffelnden Glaubensbruder. Besass er als James Bond die Lizenz zum Töten, so besitzt er als Mönch namens William von Baskerville die Lizenz zum Denken.

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