Nach und nach trudeln bei Babou (Valérie Benguigui) und ihrem Mann, dem Literaturprofessor Pierre (Charles Berling), Freunde und Familie ein: Claude (Guillaume de Tonquedec), Babous' Bruder Vincent (Patrick Bruel) und dessen schwangere Frau Anna (Judith El Zein). Es soll ein gemütlicher Abend werden. Doch das Dîner artet bald aus, als Pierre der Gesellschaft verkündet, dass er seinen ungeborenen Sohn Adolphe nennen will.
Die Abendgesellschaft ist schockiert. Man kann doch nicht allen Ernstes ein Kind nach dem Führer der Deutschen benennen. Vincent versucht zu beschwichtigen und betont, dass er und seine Frau auf die deutsche Schreibweise Adolf verzichteten. Der Name soll in Französisch geschrieben werden - Adolphe. Pierre, der Sozialist in der Gruppe, kann sich fast nicht mehr einkriegen. Und so beginnt der zunächst gemütlich anmutende Abend in einer Katastrophe zu enden, an dem weit andere Familiengeheimnisse gelüftet werden.
Das wortgewaltige Kammerspiel glänzt mit verbalen Seitenhieben und grossartigem Wortwitz. Die Autoren und Regisseure Matthieu Delaporte sowie Alexandre de La Patellière verfilmten ihr gleichnamiges Erfolgsstück gleich selber. Ähnlich wie in der Verfilmung des Theaterstücks «Carnage», das von Roman Polanski gedreht wurde, beschränkt sich der Schauplatz auch in «Le prénom» vorwiegend auf das Wohnzimmer. Die Wohnung fungiert sozusagen als Bühne, auf der die spritzige Besetzung mit Patrick Bruel, Guillaume de Tonquedec und Valérie Benguigui zur Höchstform auflaufen.
SRF zwei zeigt «Der Vorname», im Originaltitel «Le prénom», in Zweikanalton deutsch/französisch als Free-TV-Premiere.