Die Schweizerinnen und Schweizer sind ein glückliches Volk, sie leben die direkte Demokratie. Regisseur Thomas Isler fiebert, seit er politisch denken kann, an den Abstimmungssonntagen den Resultaten entgegen.
Meist steht er auf der Seite der Verlierer. Aber so ist das in der Demokratie, Niederlagen gehören zum Spiel.
Hat das Volk immer Recht?
Aber hat das Schweizer Volk tatsächlich immer Recht? Mehr und mehr kommt es zu Volksentscheiden, die den Rechtsstaat beschädigen und gegen Menschenrechte verstossen.
In einem demokratischen Staat geht die Macht aber nicht nur von einem Organ aus. Gewaltentrennung ist eine Errungenschaft, die einen modernen Staat ausmachen. Denn eine Demokratie ohne Rechtsstaat ist eine Diktatur der Mehrheit, wie Staatsrechtler Philipp Mastronardi im Film festhält.
Vorbild für die Nachbarn?
Auch in den Nachbarländern Österreich, Deutschland und Frankreich regt sich der Wunsch nach direkter Demokratie. Dort werden die Schweizer Erfahrungen den Grenzen des Systems gegenübergestellt.
Auf der Suche nach Antworten befragt der Regisseur Frauen und Männer aus Politik und Justiz, von Jo Lang (alt Nationalrat, Grüne) und Amarelle Cesla (Nationalrätin, SP) bis Christoph Blocher (alt Bundesrat, SVP), von Helen Keller (Schweizer Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte) bis Giusep Nay (alt Bundesrichter, CVP).
Chancen und Grenzen
Seine Recherche wirft erhellende Schlaglichter sowohl auf die Chancen als auch die Grenzen der direkten Demokratie.
«Die Demokratie ist los» lief am Zurich Film Festival 2014 im Wettbewerb «Fokus Österreich, Deutschland, Schweiz».