UNO-Dolmetscherin Sylvia Broome (Nicole Kidman) stockt der Atem, als sie nach Feierabend kurz ihre Kabine aufsucht. Sie hört unfreiwillig mit, wie ein Unbekannter flüsternd einen Mordanschlag auf einen afrikanischen Staatspräsidenten ankündigt.
Als Secret Service Agent der Abteilung für Personenschutz nimmt Tobin Keller (Sean Penn) die Drohung von Berufes wegen ernst. Denn Tobin obliegt es, für die Sicherheit des in Verruf geratenen Zuwanie zu garantieren, der für eine Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen eigens anreisen wird. Gleichzeitig stellt er Sylvia Broomes Integrität in Frage, die in Zuwanies Land eine Familientragödie erlitten hat und an einer Kundgebung gegen ihn fotografiert worden war.
Als sich die Hinweise verdichten, dass an der Todesdrohung etwas dran ist, setzt der Secret Service seine wehrlose Zeugin als Lockvogel ein, um die Attentäter aus dem Hinterhalt zu locken. Sylvia Broome droht für den Mann, der ihr Familie und Träume raubte, auch ihr Leben zu verlieren.
Dem persönlichen Einvernehmen mit dem damaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan hatte Sydney Pollack zu verdanken, was - für «North by Northwest» - nicht einmal Alfred Hitchcock gelungen war. Der Regisseur, der in «The Interpreter» (Originaltitel) auch in einer Nebenrolle als Agent Tobin Kellers Vorgesetzter zu sehen ist, erhielt die erstmalige Erlaubnis zum Dreh innerhalb der Räumlichkeiten der Vereinten Nationen in Manhattan.
Dem intelligenten, höchst stilsicher inszenierten und politisch nach wie vor aktuellen Film verleiht die beeindruckende Kulisse eine beeindruckende Authentizität. Für den im Mai 2008 im Alter von 73 Jahren verstorbenen Sidney Pollack war «The Interpreter» ein letzter gelungener Spielfilm in einer langen und erfolgreichen Karriere als Schauspieler, Regisseur und Produzent.