Seine Wiederwahl ist für Cam Brady (Will Ferrell) kaum mehr als eine Formalität. Mit zwei Millionären im Rücken kann sich der Kongressabgeordnete des US-Bundesstaates North Carolina so gut wie alles erlauben - bis er den Bogen überspannt und die einflussreichen Motch-Brüder (Dan Aykroyd und John Lithgow) einen Gegenkandidaten aufstellen: Marty Huggins (Zach Galifianakis).
Für eine Karriere in Washington ist der Leiter eines Tourismusbüros nicht eben prädestiniert. Doch unter Anleitung eines aalglatten Beraters (Dylan McDermott) mausert sich der schrullige Pulliträger zum Politiker, der für den Erfolg über Leichen geht und in einer Schmierkampagne kurzerhand behauptet, der Schnauzträger Brady sei ein Moslem.
Kräftemessen zweier Satire-Schwergewichte
Der Regisseur von «Austin Powers» und «Meet the Parents» sei für einen politischen Stoff ungeeignet, könnte man meinen. Im Gegenteil hat Jay Roach anno 2008 mit «Recount» das Fiasko der US-Präsidentschaftswahlen von 2000, das in Florida eine zweite Auszählung der Stimmen erforderlich machte, mehrere Primetime Emmys gewonnen. Seine fiktionale Aufarbeitung des Wahlkampfs McCain/Palin von 2008 in «Game Change» errang gar drei «Golden Globes».
Solche Meriten hat «Die Qual der Wahl» (im Original «The Campaign») zwar keine erworben, doch bietet der Film in Jay Roachs ureigenem Spezialgebiet der unverschämten Komödie ein Kräftemessen zweier Schwergewichte des Genres, Will Ferrell («Anchorman») und Zach Galifianakis («The Hangover»).
Der «Film-Dienst» nannte den Film «die passende Satire zur anstehenden Wahl in den USA», doch lief «Die Qual der Wahl» gleichwohl nicht in den Kinos der Deutschschweiz an. Mehr Erfolg ist der neusten Komödie mit Will Ferrell beschieden, die am 7. Mai 2015 debütierte.
Schweizer Radio und Fernsehen zeigt «Die Qual der Wahl» als Free-TV-Premiere und exklusiv in Zweikanalton deutsch/englisch.