Der israelische Regisseur Eran Riklis («The Syrian Bride») verbindet in «The Human Resources Manager» eine gesellschaftskritische Groteske mit einem schrägen Roadmovie. Er erhielt dafür unter anderem den Publikumspreis am Festival von Locarno 2010.
Bei einem Selbstmordattentat in Jerusalem kommt eine Immigrantin ums Leben. Da sie ganz allein in Israel gelebt hat, bleibt ihr Leichnam im Leichenschauhaus liegen. Auch bei der Grossbäckerei, bei der sie als Reinigungskraft angestellt war, scheint sich niemand um die Verstorbene zu kümmern.
Er soll die Dinge richten: Der Personalmanager
Doch als ein Journalist dahinterkommt, dass die tote Ausländerin wegen bürokratischer Fehlleistungen liegengeblieben ist, muss sich die Firma schnellstens etwas einfallen lassen, um einen grösseren Imageschaden zu vermeiden. Der Personalmanager (Mark Ivanir) soll die Dinge richten. Obwohl er selber gerade mit diversen persönlichen Problemen zu kämpfen hat, erhält er die Anordnung, die Tote in ihr Heimatland zu überführen – und zwar öffentlichkeitswirksam mit dem Journalisten im Schlepptau.
Es beginnt eine strapaziöse Reise von Jerusalem in das osteuropäische Land, aus dem die Verstorbene stammt. Der Manager sieht sich an der Spitze eines bizarren Leichenzugs, zu dem neben dem Journalisten auch der aufsässige Sohn der Toten, ein schrulliger Konsul, ein altgedienter Fahrer und ein Sarg gehören.
Drama, Posse, Roadmovie
«Human Resources Manager» beginnt als zeitkritisches Drama über eine entmenschlichte Arbeitswelt, kippt bei der Ankunft des Managers im ungenannten Heimatland der Toten in eine Posse und entwickelt sich schliesslich zum tragikomischen Roadmovie. Dass Eran Riklis es bestens versteht, Gesellschaftskritisches mit Tragisch-Komischem zu verbinden, weiss man, seit er mit seinen Filmen «The Syrian Bride» und «Lemon Tree» auf internationalen Festivals etliche Preise gewonnen hat. Auch für «The Human Resources Manager» wurde der Israeli, der seit 1975 Filme dreht, mehrfach ausgezeichnet; so erhielt er etwa am Filmfestival von Locarno 2010 den Publikumspreis.