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Ehemaliger Eingang zum Gelände des Yucca Mountain Project, Nevada, USA.
Legende: Hier wollte man 90'000 Tonnen hochradioaktiven Atommüll vergraben . Das Projekt wurde 2011 nach über 33 Jahren von Präsident Obama gestoppt. Es erwies sich als wissenschaftlich unhaltbar. SRF

Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Die Reise zum sichersten Ort der Erde»

Weltweit warten 350'000 Tonnen Atommüll auf ihre Endlagerung. Tödlicher Abfall der für Hundertausende von Jahren sicher für Mensch und Umwelt entsorgt werden muss. Der Schweizer Dokumentarfilmer Edgar Hagen hat sich auf die Suche nach einem Ort gemacht – den es vielleicht gar nicht gibt.

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Mittwochnacht um 00:10 Uhr auf SRF 1 und anschliessend eine Woche lang online

«Wer ein Haus baut, sollte die Toilette nicht vergessen». Dieses chinesische Sprichwort ging in der Euphorie über den sauber produzierten Strom beim Bau der Kernkraftwerke jedoch vergessen. Trotz jahrzehntelang erfolgloser Suche nach praktikablen Endlagerstandorten wird die Produktion von hochradioaktivem Atommüll ungebrochen fortgesetzt.

Die nukleare Katastrophe in Fukushima im März 2011 hat die Gefahr der Atomenergie in den Fokus der Öffentlichkeit katapultiert. Auch die Schweiz beschliesst den Ausstieg aus der Kernenergie – nicht von heute auf morgen, sondern bis ins Jahr 2034. Das ist ene lange Zeitspanne, in der weiterhin Atommüll anfällt.

Aus den Augen aus dem Sinn

Der technische Fortschritt wird es schon richten. Es herrscht ein fast religiöser Glaube, dass sich in Zukunft alles fügen wird. Die Verdrängung des Problems wird dadurch begünstigt, dass das radioaktive Material aus Sicherheitsgründen auch heute schon provisorisch weggesperrt werden muss – aus den Augen aus dem Sinn.

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Der in der Schweiz lebende Nuklearphysiker und international renommierte Endlagerexperte Charles McCombie gibt dem Filmemacher Edgar Hagen Einblick in sein hartnäckiges Ringen, den dereinst sichersten Ort der Erde zu finden. Seine weltweite Suche nach einem Endlager führt ihn an die unterschiedlichsten Orte.

Bis ans Ende der Welt

Der Film dokumentiert die geheime Ankunft eines Atommüllfrachters in Japan und blickt in eine schwedische Gemeinde, die sich aus Überzeugung für ein Endlager auf ihrem Gebiet entschieden hat. Bei einer Gemeindeversammlung auf dem Bözberg im Kanton Aargau dagegen treten Zweifel und Ängste der Bevölkerung zutage. Die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfälle bringt fixe Weltbilder ins Wanken, führt an die Grenzen der Wissenschaft und dessen, was sich gesellschaftlich verantworten lässt. Eine schnelle Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.

«Die Reise zum sichersten Ort der Erde» ist kontrovers und führt bis ans Ende der Welt. Es zeichnet sich ab, dass es keine schnelle Lösung des Konflikts geben wird.

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