1968: In Südafrika formiert sich gegen die Apartheid-Politik der weissen, rassistischen National Party immer heftigerer Widerstand, der jedoch brutal im Keim erstickt wird. Alle Widerstandsorganisationen werden verboten, ihre Mitglieder verhaftet oder getötet. In dieser Zeit wird der junge Gefängniswärter James Gregory (Joseph Fiennes) auf die berüchtigte Gefängnisinsel Robben Island vor Kapstadt versetzt, wo er einen speziellen Job fasst: Da er als einer der wenigen Weissen die Sprache der Schwarzen, Xhosa, spricht, soll er die Post der Inhaftierten überwachen und sie bei ihren Gesprächen belauschen. Seine Frau (Diane Kruger), die mit den zwei Kindern ebenfalls auf die Insel übergesiedelt ist, ist hoch erfreut über den Sonderstatus ihres Mannes. Sie erhofft sich davon seine baldige Beförderung.
Freundschaft mit dem Staatsfeind Nummer 1
Ein besonderes Augenmerk soll Gregory auf Nelson Mandela (Dennis Haysbert) richten. Der Anführer des bewaffneten Arms des ANC sitzt auf Robben Island eine lebenslange Haftstrafe ab. Mit einigem Stolz macht sich Gregory an die verantwortungsvolle Aufgabe, den Staatsfeind Nummer 1 zu bespitzeln. Dabei merkt er bald, dass Mandela durch seine charismatische Art aus seinen Mitgefangenen hervorsticht. Stets besonnen und ruhig begegnet dieser seinem neuen Gefängniswärter und bleibt auch in schwierigen Situationen freundlich.
Gregorys Respekt für den Gefangenen wächst von Tag zu Tag, und bald beginnt eine vorerst zögerliche Freundschaft, die Gregory mit der Zeit an seinen politischen Grundsätzen zweifeln lässt. Immer wieder stösst er auf Widerstände der Gefängnisleitung, wird von seinen Kollegen angefeindet, es kommt zu Auseinandersetzungen mit seiner Frau und Rückschlägen in seiner Karriere. Trotz allem bleibt Gregory bis ans Ende von Nelson Mandelas Haftzeit, am 11. Februar 1990, dessen Gefängniswärter und wird über alle Grenzen hinweg dessen Vertrauter.
Biopic nach den Erinnerungen von James Gregory
Bille Augusts Film basiert auf den Erinnerungen von James Gregory, im Original «Goodbye Bafana - Nelson Mandela, My Prisoner, My Friend». Dem 2003 verstorbenen Gregory, und danach auch August, wurde von Kritikern vorgeworfen, Geschichtsfälschung zu betreiben, da es eine Freundschaft zwischen dem Gefängniswärter und dem zukünftigen Präsidenten Südafrikas in dieser Form nie gegeben haben soll. Dabei bedient sich der Regisseur, der mit Filmen wie «In My Life» und «Smilla's Sense of Snow» bekannt wurde, der Vorlage weniger, um eine zeitgeschichtlich exakte als vielmehr eine sehr persönliche, kammerspielartige Geschichte zu erzählen.
Fabel über Respekt und Menschlichkeit
«Goodbye Bafana» ist eine zutiefst bewegende, allgemeingültige Fabel über Respekt und Menschlichkeit, die vor allem auch dank Dennis Haysbert überzeugend funktioniert. Haysbert wurde einem breiten Publikum als erster schwarzer US-Präsident in der Serie «24» bekannt und ist Liebhabern von Arthouse-Filmen in «Far From Heaven» an der Seite von Julianne Moore aufgefallen. Der deutsche «Film-Dienst» meint: «Mit seiner eindrucksvollen Performance setzt er Nelson Mandela ein Denkmal.» Erzählt wird der Film aus Sicht des weissen Gefängniswärters, gespielt von Joseph Fiennes, bekannt etwa aus «Shakespeare in Love» oder der Serie «FlashForward».