John Hancock (Will Smith) kann fliegen und ist mit weiteren Superkräften reich gesegnet. Zwar legt er Gangstern und Schurken das Handwerk, doch zieht der Superheld gleichwohl den Volkszorn auf sich. Hancock pflegt nämlich eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen - falls er im Suff, ungewaschen und ungepflegt, den Weg durch die Strassenschluchten überhaupt findet.
Anti-Superheld
In Schutt und Asche legt Hancock auch die ganze Nachbarschaft, als er den auf einem Bahnübergang feststeckenden Ray (Jason Bateman) vor einem herannahenden Zug rettet. Der gescheiterte PR-Berater möchte sich erkenntlich zeigen und den ramponierten Ruf des Übermenschen retten. Dass Hancock ein anständiges Kostüm überstreift, wie sich das für einen Superhelden gehört, ist erst der Anfang.
Kooperativ lässt er sich gar inhaftieren, um für die angerichteten Landschäden Busse zu tun. Hancocks Teamwork mit Ray soll sich tatsächlich auszahlen, wenn auch anders als erwartet. Mit Mary (Charlize Theron), des PR-Beraters Ehefrau, lernt er nämlich die einzige Person kennen, die etwas über seine bislang unbekannte Vorgeschichte weiss. Ein Geheimnis kommt ans Licht, das Hancocks Leben für immer ändern wird.
Erfolg im Schweizer Kino
«'Hancock' mit dem kassenträchtigsten Hollywood-Star, Will Smith, in der Titelrolle ist vor allem eine herrlich durchgeknallte Komödie über die kraftstrotzenden Knalltüten», ordnete «Die Weltwoche» diesen ungewöhnlichen Blockbuster ein, der die Erwartungen des Publikums an einen Superheldenfilm gleich mehrfach geschickt unterläuft. Dieser Mut, einen anderen Ansatz zu wählen, äussert sich weniger in der schelmischen Figur des Titelhelden als vielmehr im ungewohnt emotionalen Tonfall der zweiten Filmhälfte.
Der grosse Kassenerfolg war «Hancock» damit weltweit zwar nicht beschieden, doch brachte es der Film in der Schweiz gleichwohl auf spektakuläre 350 000 Kinoeintritte - mehr als ein anderer Superheld, «Spider-Man», in seinem dritten Abenteuer. Das Drehbuch für ein Sequel ist seit längerem in Arbeit, doch liess schon der erste Film mit einer langwierigen Produktion auf sich warten. Will Smith jedenfalls hat wiederholt seine Absicht bekräftigt, wieder in den Anzug des Superhelden zu steigen.
War «Hancock» für Regisseur Peter Berg nach dem Terror-Thriller «The Kingdom» ein denkbar anders geartetes Projekt, so trifft dies auch auf seinen nächsten Film zu. «Battleship» brachte nämlich unlängst - mit Lizenz des entsprechenden Spieleherstellers - Schiffe-Versenken auf die Leinwand. Mit «Lone Survivor» nimmt der Regisseur dieser Tage einen Film um einen fehlgeschlagenen Einsatz von US-Spezialtruppen gegen die Taliban in Angriff, mit Mark Wahlberg («Ted») als Hauptdarsteller.