Cobb (Leonardo DiCaprio) ist der Meister einer völlig neuartigen Form von Industriespionage. Statt in ein Gebäude bricht er in das Unterbewusstsein einer Zielperson ein. Dieses Verfahren ist nicht nur mit logistischem Aufwand, sondern auch mit Risiken verbunden, weil es auch das Unterbewusstsein des Einbrechers anzapft.
Cobbs neuster Auftrag stellt die vorherigen noch in den Schatten: Hat Cobb bislang Gedanken entwendet, sollen er und seine Gefolgsleute nun erstmals eine Idee einpflanzen. Saito will, dass der Milliardärserbe Robert Fisher jr. (Cillian Murphy) den Konzern seines Vaters zerschlägt. Die Gelegenheit für einen Einbruch bietet Cobb ein zehnstündiger Flug von Sydney nach Los Angeles. Seine Mannschaft installiert sich im selben Flieger, betäubt Robert Fisher jr. und dringt in dessen Bewusstsein ein.
Die Hoffnung auf einen reibungslosen Einsatz verfliegt rasch. Cobb ist besessen von seiner tragischen Liebe zur schönen Mal (Marion Cotillard), die unverhofft in Fishers Unterbewusstsein auftaucht. Damit droht nicht nur die Mission zu scheitern, sondern auch der Rückzug von Cobbs Team in die Realität.
Atemberaubende Neuinterpretation
Es sind die klassischen Motive des «Heist»-Movies, jener hochspannenden Filme um einen Bankraub, die Christopher Nolan hier in atemberaubender Weise neu interpretiert. Hat der britische Filmemacher die Regeln seines «Inception»-Verfahrens erst einmal erklärt, stellen sich inmitten atemloser Action gleichwohl faszinierende Fragen um die Beschaffenheit von Unterbewusstsein und Träumen. Nolan und sein bewährter Kameramann Wally Pfister erschaffen mit aufwendigster modernster Tricktechnik Oscar-prämierte Bilder, die staunen lassen. Und selbst der bombastische, treibende Soundtrack von Hans Zimmer enthält Hinweise auf das atemberaubende Rätsel, das dieser Film darstellt.
Erstklassig ist selbstredend auch die Besetzung, die Christopher Nolan für sein Kinoereignis des Jahres 2010 gewinnen konnte, so neben den bereits erwähnten Darstellern auch Michael Caine, Joseph Gordon-Levitt, Tom Hardy, Ellen Page, Tom Berenger sowie der 2011 verstorbene Brite Pete Postlethwaite in einer seiner letzten Rollen. Die Zeitung «Blick» urteilte über diesen erstaunlich experimentellen, mehrfach verschachtelten Blockbuster: «Komplex, originell, clever, dennoch gut verständlich. Vor allem aber auch hochgradig unterhaltsam. Der bislang beste Film des Jahres.»