Nach Vesper Lynds Tod ist James Bond (Daniel Craig) von nur einem Gedanken beseelt: Rache an den Erpressern, die seine Geliebte auf dem Gewissen haben. Die Befragung eines Gefangenen kostet Bonds einzige Vertrauensperson, seine mütterliche Vorgesetzte M (Judi Dench), beinahe das Leben. Die Spur eines Verräters im britischen Geheimdienst führt den Agent mit der schönen Camille (Olga Kurylenko) zusammen, die Gespielin von Dominic Greene (Mathieu Amalric), der unter dem Deckmantel des Umweltschutzes schmutzige Geschäfte macht. Er folgt Greene an ein Treffen einer weltweit operierenden Organisation namens Quantum.
An einer Aufführung der Bregenzer Festspiele gelingt es James Bond, die Intriganten aus Wirtschaft und Politik zu identifizieren. Diese legen Ökoreservate an, mit dem Ziel, sich kostbare Ressourcen unter den Nagel zu reissen. So auch in Bolivien, wo Quantum ein Projekt mit einem hochrangigen Militär verfolgt. Spät erst erkennt James Bond, weshalb Greene den machthungrigen General Medrano bei einem von den USA sanktionierten Staatsstreich unterstützt, für ein scheinbar wertloses Stück Land als Gegenleistung, und weshalb Camille ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt, damit der Agent mit der Lizenz zu töten Greene und Medrano das Handwerk legen kann.
Konsequente Fortsetzung von «Casino Royale»
Nach dem Neubeginn der James-Bond-Reihe mit «Casino Royale» führt «Quantum of Solace» die Mission nicht nur inhaltlich, sondern ebenso formal weiter, mit einer unerbittlichen Konsequenz, die diesem 22. Abenteuer auch Kritik einbrachte. Vorbei sind die Tage augenzwinkernden Humors und lüsterner Flirts; dieser Bond-Film ist ein schnörkelloser Action-Kracher von echtem Schrot und Korn. Nicht ohne Grund waren an dieser Produktion mit Dan Bradley und Richard Pearson zwei Kreative massgeblich beteiligt, die Anteil hatten am Grosserfolg der erfolgreichsten und modernsten Thriller-Serie der letzten Jahre, den Bourne-Filmen mit Matt Damon.
Die Action-Szenen sind denn auch die unverkennbaren Highlights von «Quantum of Solace», von der wahnwitzigen Verfolgungsjagd auf der Küstenstrasse nach Portofino gleich zu Filmbeginn über eine handfeste Keilerei auf und durch die Dächer von Siena bis hin zum Luftkampf über der Wüste von Bolivien. Es war indes kein ausgewiesener Action-Spezialist, der bei «Quantum of Solace» Regie führte, sondern der Wahldavoser Marc Forster, der sich mit den gefühlvollen Dramen «Monster's Ball», «Finding Neverland» und «The Kite Runner» weltweit einen Namen gemacht hat.
Nach dem Bondfilm hat Forster offenbar Gefallen gefunden an Action-Stoffen: Er inszenierte Gerard Butler in «Machine Gun Preacher», und 2013 kam sein Endzeit-Blockbuster «World War Z» mit Brad Pitt ins Kino.