Afghanistan, nach dem Sturz der Taliban: Die Bewohner der Hauptstadt Kabul versuchen nach Jahren des Krieges ein normales Leben zu führen. So auch der Taxfahrer Khaled (Hadji Gul). Der mit einer Burka verhüllten Frau, die eines Tages in sein Taxi steigt und gleich bei Fahrtantritt zahlt, schenkt er zunächst keine grosse Beachtung.
Erst später wird er auf das Bündel aufmerksam, das auf dem Rücksitz liegt: ein kleiner Junge, höchstens ein halbes Jahr alt. Die Frau ist längst verschwunden und seine Versuche, sie aufzuspüren, scheitern. Aber auch anderweitig gelingt es ihm nicht, den Kleinen wieder loszuwerden. Weder auf einer Polizeistation noch in einem Waisenhaus zeigt man Interesse an dem Säugling. Resigniert nimmt er ihn mit nach Hause, wo seine Frau (Helena Alam) und seine vier Töchter sich begeistert um das Baby kümmern. Je mehr Zeit Khaled mit dem kleinen Jungen verbringt, desto mehr gewöhnt er sich an die Vorstellung, dass ihm das Kind vom Schicksal zugewiesen worden ist. Seine Ehefrau hat ihm bisher nur Töchter geboren, dabei ist der Vater eines Sohnes zu sein, sein heftigster Wunsch. Aber darf er das Kind einfach behalten? Khaled steckt in einem Gewissenskonflikt.
Der in Frankreich ansässige Regisseur Barmak Akram, der das Drehbuch gemeinsam mit dem renommierten Autor Jean-Claude Carrière verfasst hat, sagt über seinen Film folgendes: «Diese sehr einfache Geschichte über ein verlassenes Kleinkind fungiert als Ausgangspunkt für das Drehbuch und als Rahmen der Handlung: Während Khaled versucht, das Kind wieder loszuwerden, lernen wir das erwachende Kabul in einer Art Pikareske kennen. Wir tauchen ein in die vielfältige Realität und lernen Menschen kennen, deren Alltag so voller Abenteuer ist, dass man Tausende Drehbücher füllen könnte.»