Jean (Vincent Lindon) und Anne Marie (Aure Atika) führen ein glückliches Leben. Ihr Alltag ist bestens eingespielt, ihrem Sohn Jérémy (Arthur Le Houérou) läuft es gut in der Schule. Einzig Anne Maries Gesundheit macht der Familie ab und an Sorgen.
Als Jean anstelle von Anne Marie Jérémy von der Schule abholt, trifft er zum ersten Mal dessen Lehrerin, Véronique Chambon (Sandrine Kiberlain). Sie schlägt ihm vor, in der kommenden Woche vor der Klasse von seinem Beruf als Mauer zu erzählen. Das macht Jean gerne. Bei diesem Treffen bittet Véronique Jean, bei ihr die Fenster zu ersetzten. So häufen sich die Begegnungen zwischen Mademoiselle Chambon und Jean, und bald schon fühlen sich die beiden zueinander hingezogen. Genau zu dem Zeitpunkt, als Jean sich seinem Begehren hingeben will, eröffnet ihm Anne Marie, dass sie schwanger sei. Welchen Preis ist Jean bereit zu bezahlen für sein Begehren?
Hervorragendes Schauspielertrio
Das stille Drama «Mademoiselle Chambon» basiert auf dem gleichnamigen Roman von Éric Holder. Stéphane Brizé («Je ne suis pas là pour être aimé») hat das Drehbuch verfasst und Regie geführt. Er erzählt in seinem Film eine ziemlich einfache Geschichte, die aber Gefühle auslöst, die alles andere als einfach sind. Seine Hauptfigur verstrickt sich in eine ihm unbekannte emotionale Verwirrung, aus der er nur schwer einen Ausweg findet. Brizé konnte sich auf ein hervorragendes Schauspielertrio verlassen: Vincent Lindon, Sandrine Kiberlain und Aure Atika. Es mag zur Spannung zwischen den beiden Hauptfiguren beigetragen haben, dass Lindon und Kiberlain einst ein Paar waren und eine gemeinsame Tochter haben.
«Mademoiselle Chambon» wurde mit einem César für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. SRF 1 zeigt das Drama in Zweikanalton deutsch/französisch.