Lebensgefährliche Einsätze rund um den Erdball bedeuteten für Frank Moses (Bruce Willis) während Jahrzehnten beruflicher Alltag. Nun aber ist der CIA-Agent pensioniert, und einzig seine Telefonflirts mit Sarah (Mary-Louise Parker) von der Pensionskasse bringen Abwechslung in die Langeweile. So kommt es einer Wohltat gleich, als eines öden Tages bewaffnete Männer in sein Haus eindringen, um den Pensionär mit Blei vollzupumpen. Keineswegs eingerostet entledigt Frank sich kurz und schmerzlos der Angreifer.
Lakonischer Humor und explosive Action
Weshalb und warum gerade jetzt diese Gangster aufgetaucht sind, ist Frank schleierhaft. Er macht sich zur Mission, die Hintermänner und deren Absichten zu enttarnen. Weil er sie ebenfalls gefährdet wähnt, entführt Frank die brave Telefonistin Sarah. Gemeinsam suchen sie Freunde und Feinde von früher auf: Joe (Morgan Freeman) im Altersheim, Marvin (John Malkovich) im Atomschutzbunker, Victoria (Helen Mirren) auf ihrem Landsitz und ihren gemeinsamen Widersacher von einst, den russischen Spion Ivan Simanov (Brian Cox).
Gejagt vom jungen Agenten William Cooper (Karl Urban), stösst Frank auf eine Verschwörung, die weit in die CIA und die US-Regierung reicht. Beruhend auf einer Comic-Vorlage unterhält der ruppige Thriller «R.E.D. - Älter. Härter. Besser.» des Exilschwaben Robert Schwentke («Flightplan») mit lakonischem Humor und explosiver Action.
Star-Besetzung mit einem Altersschnitt von 63 Jahren
Der eigentliche Trumpf dieses verschmitzten Kinokrachers ist freilich die Starbesetzung mit einem Altersschnitt von 63 Jahren (den in einer Kleinstrolle auftretenden 93-jährigen Ernest Borgnine nicht eingerechnet, der vergangenen Juli verstarb). Während Bruce Willis sowieso in seinem Element ist, geniessen Morgan Freeman, John Malkovich und vor allem «The Queen»-Darstellerin Helen Mirren ihre Action-Rollen sichtlich.
Zum gleichen Schluss kam die «Neue Luzerner Zeitung»: «So ruft der augenzwinkernde Actionthriller auch beim Zuschauer ein Dauergrinsen hervor, obwohl sich die Leichen stapeln und das Geballere schier kein Ende nehmen mag.»
«R.E.D. 2» jetzt im Kino
Vor wenigen Tagen ist auch in den Kinos der Deutschschweiz «R.E.D. 2» angelaufen. Morgan Freeman ist in dieser Fortsetzung nicht mehr dabei, wird aber von Sir Anthony Hopkins kaum weniger prominent vertreten. Auch auf dem Regiestuhl hat mit Dean Parisot («Galaxy Quest») ein anderer Platz genommen.
Der 1968 in Stuttgart geborene Regisseur Robert Schwentke scheint dem Genre der Action-Komödie treu zu bleiben. Ebenfalls dieser Tage ist Schwentkes neuer Film «R.I.P.D.» angelaufen, in dem sich ein verstorbener Cop einer Einheit untoter Polizisten anschliesst. Auch dafür konnte der Deutsche eine grossartige Besetzung gewinnen: Ryan Reynolds, Kevin Bacon, Jeff Bridges und wiederum Mary-Louise Parker aus «R.E.D.».