Los Angeles nach Beginn des 20. Jahrhunderts. In einem Spital führt das Schicksal zwei Patienten zusammen: das Mädchen Alexandria (Catinca Untaru), das einen Arm gebrochen hat, und den nach einem Unfall erlahmten Roy (Lee Pace). Der junge Stuntman ist bei Dreharbeiten mit seinem Pferd von einer Brücke in die Tiefe gestürzt.
Roy beginnt ein märchenhaftes Abenteuer zu erzählen, in dem er, das Mädchen und das Spitalpersonal die Rollen spielen. Bevölkert ist es ausserdem von einem italienischen Bombenleger, einem afrikanischen Sklaven, einem bärtigen Inder, dem Wissenschaftler Charles Darwin sowie dessen Äffchen Wallace. Nachdem sie von ihrem gemeinsamen Feind auf eine einsame Insel verbannt wurden, gelingt ihnen die Flucht. Zusammen versuchen sie, ihm das Handwerk zu legen und die schöne Evelyn zu befreien.
Die blumige Erzählung dient Roy nicht bloss als Zeitvertreib für sich und Alexandria. Vielmehr will er das ahnungslose Mädchen damit für einen makabren Zweck manipulieren - Morphiumtabletten zu stehlen, damit er sich das Leben nehmen kann.
Visionärer Regisseur
Als visionärer Musikvideo-Regisseur und mit seinem Kino-Début, dem Thriller «The Cell» mit Jennifer Lopez, konnte Tarsem Singh bereits auf grosse Erfolge zurückblicken, als er sich an sein Meisterstück wagte. «The Fall» muss als zügellose Spinnerei bezeichnet werden: Der indische Filmemacher investierte Millionen seines eigenen Vermögens, er schuf während vier Jahren in 28 Ländern einen eigentlichen Augenschmaus - entgegen aller Vernunft ganz ohne computergenerierte Mogelei - und eine stürmische Liebeserklärung an die Schaffenskraft der Phantasie sowie die Macht der (Kino-)Bilder. Der in bester Weise eigenartige Film lädt durch die Augen der kleinen Alexandria zu kindlichem Staunen ein und zaubert Bilder von berückender Schönheit auf die Leinwand.