Man nannte ihn den «Taliban aus Bremen». Fünf Jahre lang wurde Murat Kurnaz, ein 1982 in Bremen geborener und aufgewachsener türkischer Staatsbürger, unschuldig in Guantánamo gefangen gehalten, verhört und gefoltert. Über seine Peiniger sagt er: «Sie wollten mich zum Terroristen machen.»
Heute ist er ein freier Mann, doch der anhaltende Terroristenverdacht und die Guantánamo-Erfahrung, die er mit niemanden teilen kann und will, haben ihn zu einem einsamen Menschen gemacht. Immer wieder wird das Internierungslager Guantánamo als Schandfleck der USA beschrieben. Im Zuge des Krieges gegen den Terror hat das US-Militär über tausend Männer aus mehr als 40 Ländern in dieses Sonderlager verschleppt.
Thomas Wallner zeigt in seinem aufwühlenden Dokumentarfilm anhand von drei Protagonisten, dass die Geschichte von Guantánamo auch nach einer allfälligen Schliessung des Lagers noch lange nicht vorbei sein wird.