Mark (John Hawkes) erkrankte als Sechsjähriger an Polio. Die Krankheit lähmte seinen Körper, nicht aber seinen Verstand. Er wollte Schriftsteller werden und schloss deshalb sein Englischstudium trotz der körperlichen Behinderung ab.
Nach seinem Studium verbringt er die meiste Zeit in einer eisernen Lunge. Seine Betreuerin Joan (Rusty Schwimmer) hilft ihm durch den Alltag, wäscht ihn. Markt hasst sie, aber immerhin bringt sie ihn zur Kirche. Beim frisch berufenen Vater Brendan (William H. Macy) erhält Mark seinen spirituellen und alltäglichen Rat.
Pfarrer als Bezugsperson
Bevor er bei Brendan beichtet, erzählt er ihm, dass er Joan loswerden möchte. Der Seelsorger entgegnet Marks Zynismus mit Optimismus und rät ihm, eine neue Assistentin zu suchen.
Er findet die bildhübsche Amanda (Annika Marks), für die er bald Gefühle entwickelt. Ihr Freund spürt die erotische Spannung und konfrontiert Amanda. Als Mark ihr gesteht, dass er sie liebt, kann Amanda die Spannung nicht mehr ertragen und kündigt ihre Stelle. Mark kann sein sexuelles Verlangen nicht länger ignorieren.
Während er für einen Zeitungsartikel recherchiert, spricht er mit behinderten Menschen über ihr Sexualleben. Er entdeckt neue Möglichkeiten, von denen er nie geträumt hätte und kommt in Kontakt mit der Sexualtherapeutin Cheryl (Helen Hunt). Er spricht mit Brendan über seine Erfahrungen, der mittlerweile zu seiner wichtigsten Vertrauensperson geworden ist.
Sexualität nicht tabuisiert
«The Sessions» nimmt sich einem Thema an, das von unserer Gesellschaft weitgehend unter den Teppich gekehrt wird: Die Sexualität von Menschen mit einer körperlichen Behinderung.
Das Dreiergespann der Figuren von Mark, Cheryl und dem Priester Brendan eignet sich hervorragend, um das Thema von verschiedenen Seiten aus zu beleuchten und zu erforschen - moralisch, menschlich und im weitesten Sinne «praktisch». Der Film zeigt die menschliche Sexualität nicht als Tabu, sondern als «einen der elementarsten Triebe des Menschen», ohne sie zu romantisieren, lobt der Filmkritiker James Berardinelli.
Mark O'Brians Geschichte
Die Geschichte entstand aber nicht im Kopf eines findigen Drehbuchautors, sondern in der Realität. Mark O'Brian, die Hauptfigur des Filmes, war ein Journalist und Dichter. Er engagierte im Alter von 38 Jahren eine Surrogatpartnerin, um seine Jungfräulichkeit zu verlieren.
«The Sessions» basiert denn auch auf O'Brians Artikel «On Seeing A Sex Surrogate» . Helen Hunt wurde dank ihrer Performance als Surrogatpartnerin für einen Oscar nominiert.
«Delikatessen» zeigt den Film exklusiv in Zweikanalton deutsch/englisch.