«Jede verheiratete Frau ist eine Sklavin. Ich habe noch nie eine verheiratete Frau gesehen, die glücklich ist.» Das sagt eine junge Kämpferin in «Gulîstan, Land of Roses». Mit diesem Dokumentarfilm hat die junge Kurdin Zaynê Akyol ein eindrückliches Werk geschaffen.
Sie ist sehr nah an ihren Protagonistinnen dran. Man sieht die kurdischen Kämpferinnen beim Training, beim Gewehr zerlegen und putzen, bei Drillübungen zusammen mit Männern. Doch sie trainieren nicht nur. Sie zelebrieren auch die Körperpflege, reissen während den Mahlzeiten Witze, tanzen ausgelassen am Gründungstag der PKK.
Gulîstan ist tot
Der Film ist der kurdischen Freiheitskämpferin Gulîstan gewidmet. Sie ist ein grosses Vorbild der Regisseurin Zaynê Akyol. Sie wuchs in Kanada im Exil auf. Dort lernte sie Gulîstan kennen. «Wir lebten im selben Gebäude und Gulîstan war mein Babysitter. Sie erzählte mir viel über die Kurden und den Kommunismus.», erinnert sich Zaynê Akyol.
Als Gulîstan später zurück in die Türkei ging, schloss sie sich dem bewaffneten Arm der PKK an. 2000 starb sie bei einem Kampf. Zuvor hatte Akyol bereits am Drehbuch zu schreiben begonnen.
Regisseurin Akyol schafft mit «Gulîstan, Land of Roses» einen spannenden Kontrast. Einerseits zeigt sie die kämpferische Motivation dieser jungen Frauen. Diese sind jeden Tag bereit in den Krieg zu ziehen, um für ihre Ideale eines freien Kurdistans und der Gleichberechtigung der Frauen zu sterben. Andererseits zeigt sie auch die sensible und fürsorgliche Seite der Kämpferinnen. Dieser detaillierte Blick der Regisseurin Akyol macht den Dokumentarfilm so stark.